Nevigeser Straße: Ein neuer Kunstrasen für 320.000 Euro
Der WSV investiert ins Gelände und ersetzt den zwölf Jahre alten Rasen auf hohem Niveau.
Katernberg. Genug ist genug. Zwölf Jahre hat der Rasen auf dem Sportplatz an der Nevigeser Straße inzwischen auf dem Buckel - da hat es sich schlicht ausgespielt. Der Wuppertaler SV Borussia macht Schluss mit dem abgetretenen Untergrund und bringt sein Vereinsgelände nicht nur gründlich auf Vordermann, sondern noch dazu auf den allerneuesten Stand.
Gut 320.000 Euro kostet das Schmuckstück (inklusive Optimierung der Rahmenflächen), auf dem sich künftig im wahrsten Wortsinn alles abspielt: ein neuer Kunstrasen, der seinen Vorgänger würdig ersetzen wird. Dessen ist sich WSV-Jugendgeschäftsführer Rolf Duhr absolut sicher: "Der Rasen ist Champions League-tauglich. So einer liegt auch im Stadion in Moskau, darauf spielen Bundesliga-Mannschaften wie Bayern München und Borussia Mönchengladbach."
Bespielen werden die 6500 Quadratmeter große grüne Fläche allerdings keine Zweitligisten, sondern vorwiegend die WSV-Jugend. Doch auch die erste Mannschaft des WSV habe die Option, den Rasen für Trainingseinheiten zu nutzen.
"Früher sind wir mit der ersten Mannschaft in alle möglichen Richtungen gefahren, zum Beispiel nach Düsseldorf oder Hilden, sogar bis nach Ahlen. Und bei schlechtem Wetter haben die Jungs ihr Lauftraining teilweise in den Katakomben des Zoo-Stadions absolviert", beschreibt Duhr die unzumutbaren Zustände, die, wenn alles klappt, schon in etwa einem Monat nichts mehr als Schnee von gestern sind.
Dass der Verein die Kosten für den Rasen selbst stemmt, ist keineswegs selbstverständlich. Allerdings sei zum Einen die derzeit schlechte finanzielle Lage der Stadt allgemein bekannt, sagt Duhr, und zum Anderen "würden wir es wahrscheinlich nie machen, wenn wir es jetzt nicht machen. Die Zeit ist einfach da".
Also hat der WSV ein Darlehn aufgenommen und zahlt die Raten nun innerhalb von 15 Jahren zurück. Zudem stellt der Stadtbetrieb Sport und Bäder einen Zuschuss von 50 Prozent der Kosten in Aussicht, wie Thomas Hornung, stellvertretender Amtsleiter, mitteilt, spätestens bis zum 30.Juni 2012. "Ohne die Stadt könnten wir das Projekt auch nicht stemmen", sagt Duhr.
Bei der Stadt kommen die unkomplizierte Zusammenarbeit und das Engagement gut an, wie Hornung lobt: "Der WSV kam vor einigen Wochen auf uns zu, und wir sind sehr schnell auf einen guten Nenner gekommen. Toll, dass er auf diese Weise die Rahmenbedingungen des Sports verbessert."
170.000 Euro Eigenmittel hat der WSV in diesem Jahr übrigens bereits in ein anderes Projekt investiert: das neue Leistungszentrum an der Nevigeser Straße, das ebenfalls in Kürze fertig werden soll. Auch daran beteiligt sich die Stadt - mit einer neuen Heizungsanlage. Und es gibt noch eine dritte sprichwörtliche Baustelle: die Sanierung des alten, mit Feuchtigkeitsschäden übersäten Vereinshauses auf dem Gelände.
Duhr: "Der Altbau aus den 60ern wird Zug um Zug auf einen Top-Stand gebracht." Übrigens ebenfalls mit einem Anteil an Eigenmitteln - die überwiegende Finanzierung übernimmt die Stadt - sowie mit Hilfe der jungen WSV-Sportler, die beim Tapezieren oder Fliesenlegen mit anpacken. "Wir arbeiten Hand in Hand."
"Wir freuen uns alle schon sehr auf die neue Außenanlage", sagt Duhr. "Neben all den sportlichen Auszeichnungen können wir dann auch eine super Jugendarena vorweisen." Da stehe der WSV den "großen Vereinen" bald in nichts mehr nach.