Ronsdorfer schon wieder auf der Anklagebank

Viele Vorstrafen und U-Haft – jetzt wird Francesco C. wegen eines Überfalls und der Attacke auf eine Nachbarin angeklagt.

Ronsdorf/Elberfeld. Er ist gerade 30 Jahre alt und bei Gericht schon so bekannt wie in seinem Heimatstadtteil Ronsdorf selbst. Fast 20 Vorstrafen reihen sich in seiner Strafakte aneinander. Seit Januar sitzt Francesco C. in Untersuchungshaft, weil das Amtsgericht ihn wegen vorsätzlicher gefährlicher Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt hat. Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig. C. bleibt trotzdem hinter Gittern. Begründung des Gerichts: Wiederholungsgefahr.

Dabei steht noch Altes an: Seit gestern sitzt Francesco C. einmal mehr auf der Anklagebank. Doch anders als so oft zuvor, muss er sich nicht wegen Schwarzfahrens, Trunkenheit am Steuer, Drogendelikten und immer wieder Diebstahls vor dem Amtsgericht verantworten. Diesmal verhandeln gleich drei Berufsrichter und zwei Schöffen der Großen Strafkammer beim Landgericht. Und es geht um mehrere Jahre Haft.

Am 9. Juni 2007 soll der Angeklagte gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin an der Remscheider Straße eine Nachbarin zu Boden geworfen, getreten und geschlagen haben. Laut Anklage war ein Streit entbrannt, weil die Frau einen Verbindungsweg habe benutzen wollen, über den seit Jahren eine Auseinandersetzung bestehe. Tatvorwurf: gefährliche Körperverletzung. Am 14. November 2007 soll C. erneut zugeschlagen haben: Diesmal soll er am Bankautomaten Döppersberg einen Mann, der gerade Geld von seinem Konto abgehoben hatte, überfallen haben. Er habe ein Messer gezogen, sagt der Staatsanwalt. Das mutmaßlich Opfer soll sich durch einen Faustschlag in C.s Gesicht gerettet haben. Im Prozess gestern sagte der Angeklagte aus, er sei von dem Mann angegriffen worden.

Die Kammer will am Freitag urteilen.