Katernberg: Ein Friedhof verfällt
Am Zustand der Anlage am Bredtchen gibt es Kritik. Wege sind baufällig, der Gemeinde fehlt das Geld für Reparaturen und Gartenpflege.
Katernberg. Der Friedhof Bredtchen - eine gepflegte Ruhestätte oberhalb der Elberfelder Innenstadt. Zumindest auf den ersten Blick. Doch Besucher, die genauer hinschauen, haben einen ganz anderen Eindruck: Beschädigte Gehwege und wildes Gestrüpp prägen den Eingangsbereich am Wilhelm-Raabe-Weg. "Meine Eltern würden sich im Grabe herumdrehen, könnten sie sehen, wie es über ihnen aussieht", zürnt Besucher Wolfgang Schlottke.
Die üppig wachsenden Pflanzen über dem Grab muss der Wuppertaler selbst schneiden. Vor allem "der beschädigte Asphalt und die teilweise abgebrochenen Stufen erschweren den Fußweg zu den Grabstätten", beklagt Schlottke. In der Tat stehen die Brennnesseln und Brombeer-Ranken am Geländer so hoch, dass es kaum zu benutzen ist - das ist vor allem für ältere Besucher ärgerlich und riskant.
Selbst bei der Friedhofsverwaltung und in der Gemeinde sind die Probleme bekannt. Volker Wobbe und Pfarrer Frank Petig vom Verband evangelischer Kirchengemeinden in Elberfeld, sehen Handlungsbedarf im hinteren Bereich der Geländes.
Der Friedhof Bredtchen wurde vor 80 bis 90 Jahren großzügig als ein Ausweichfriedhof geplant - in Zeiten steigender Bevölkerungszahlen. "Jetzt aber entstehen immer mehr Leerplätze, weil die Belegungszahlen in Wuppertal stetig sinken", erklärt Petig.
Seit längerer Zeit werden weniger Grabstätten gekauft, was folglich auch geringere Einnahmen nach sich zieht: Das Geld reicht für mehr Friedhofspflege nicht aus. Hinzu kommt laut Petig seit Monaten ein hoher Krankenstand bei den Gärtnern.
Auch die Anlage in der Varresbeck gehört zu den Ausweichfriedhöfen der evangelischen Kirchgemeinde. "Die Ruhestätte an der Hochstraße dagegen ist deutlich besser belegt", sagt Petig.
Trotz erkennbarer Probleme ist eine schnelle Lösung kaum in Sicht. Petig: "Aber auf Dauer muss sich da etwas ändern, das sehen wir ein."