Theatergruppe Eckbusch: Das treiben Preußens Beamte in ihrer Freizeit
Die Theatertruppe vom Katernberg überzeugt mit einer neuen Produktion.
Katernberg. Zu einer sehenswerten "Lustfahrt ins Paradies" lud die Theatertruppe Eckbusch in ihrer neuen Inszenierung ein. In das Ende der 1920er Jahre zurück entführte der Schwank, hinein in die Senatskanzlei von Regierungsrat Dittchen (Klaus Horn). Nachdem dieser erneut nicht befördert worden ist, hat er seinen Frust in Alkohol ertränkt. Prompt kommt er zu spät zum Dienst - und das Verwirrspiel nimmt seinen Lauf.
1993 entstand die Laien-Theatertruppe und präsentiert sich seitdem jährlich mit einem neuen Stück. Dass die meisten Akteure schon alte Hasen sind, zeigte sich auch bei der diesjährigen Premiere. Mit viel Applaus wurden die bekannten Gesichter im voll besetzten Kinderheim Am Jagdhaus begrüßt. Ohne sichtbare Aufregung und mit viel Engagement überzeugten die Schauspieler, kleine Textpatzer wurden routiniert überspielt.
Wie immer bei Eckbusch-Produktionen spielt die Handlung der Komödie im Raum Wuppertal. So hat Regierungsrat Dittchen seinen Arbeitsplatz mitten in Elberfeld. Am nah gelegenen Baldeney-See hat eine Hotelbesitzerin (Gabi Schelp) das Hotel Paradies eröffnet, das schnell zu einem beliebten erotischen Wochenend-Treffpunkt geworden ist. Gegen das sittenlose Treiben in diesem Etablissement ziehen die Nachbarin Frau Badrian (Helga von Spreckelsen) und die selbst ernannte Sittenwächterin Adele Haubenschild (Ulrike Leppak, mit strengem, bebrillten Blick in Schwarz) zu Felde.
Sie wenden sich an Dittchen, der nun eine Möglichkeit sieht, durch mehr Initiative eine Beförderung zu erlangen. Er fährt ins besagte Hotel - und erlebt eine Überraschung nach der anderen. Wie konnte er auch wissen, hier sämtliche Beamten seines Ministeriums zu treffen - alle inkognito natürlich, in Damenbegleitung.
Klaus Horn als Dittchen stolpert herrlich naiv von einer Turbulenz in die nächste. Sogar seine eigene Frau (Alexa Loges) muss er ungeahnter Weise mit Ministerialrat Breitenbach (Hubert Gäbel) im Hotel antreffen. Viel frischen Wind bringt Sandra Leppak als Tutti in die Inszenierung. Als lebensfrohe, einem, wie sie es nennt "Hopser" nicht abgeneigte junge Frau, kennt sie alle anwesenden Herren und trägt gründlich zur weiteren Verwirrung bei.
Bevor das Stück schließlich ein - das sei verraten - gutes Ende nimmt, muss Dittchen noch weitere Irrungen und Wirrungen überstehen. Insgesamt ein lohnender, kurzweiliger Abend, der vom Publikum zurecht mit viel Applaus belohnt wurde.