Uellendahl: Die freilaufenden Katzen vom Jahnweg
Der Katzenschutzbund kümmert sich um die vier Tiere.
Uellendahl. Die schwarze Katze ist etwas scheu. Während Anke Stein die kleine Gartenparzelle inspiziert, versteckt sich das Tier unter einer Tanne. Vier Katzen leben dort am Jahnweg insgesamt. „Herrenlose, wild lebende“, betont Stein, die Vorsitzende des Wuppertaler Katzenschutzbundes. Es waren einmal deutlich mehr. Im Jahr 2000 wurde Stein auf die — damals noch verwilderten — Gärten aufmerksam gemacht. Fast 30 Katzen lebten dort. „Wahrscheinlich sind ein oder zwei Pärchen einmal dort ausgesetzt worden.“
Durch die Unterstützung der Anwohner konnten die Katzen eingefangen werden. Die meisten Babys und Jungtiere wurden vermittelt, der Rest kastriert und in der für sie gewohnten Umgebung wieder ausgesetzt. „Diese Katzen sind ja keine Hauskatzen mehr.“ Die GWG, die damalige Besitzerin des Grundstücks, überließ einen Garten dem Katzenschutzbund, der das Grundstück pflegte und unter anderem ein kleines Gartenhäuschen als Unterschlupf für die Tiere baute und eine kleine Futterstelle herrichtete. Nachbar Gisbert Hoppmans, der damals mithalf, hat noch Fotos von der ursprünglichen Wildnis. „Die meisten Gärten waren verwildert“, erinnert er sich. Kein Vergleich also zum Zustand heute — und die Katzen fühlen sich trotzdem noch heimisch.
Allerdings wird Steins Garten demnächst wieder vermietet. Vor ein paar Jahren hatte die GWG die Häuser am Jahnweg, zu denen die Gärten gehören, verkauft. Der neue Eigentümer überließ Anke Stein die Parzelle für einen kleinen Obolus. Doch jetzt müsse eine Wohnung neu vermietet werden, das gehe eben besser mit Garten, so Stein. Sie ist traurig, dass ihre vier Schützlinge bald ihren Rückzugsort verlieren könnten. Nachbar Hoppmans, der den Garten nebenan bewirtschaftet, will aber helfen. So hat er bereits seit längerem Futterstellen auch in seinem Garten. est