Elberfeld Vernissage zu „Lebenslinien“

Peter Ryzek zeigt seine Auffassung des Expressionismus.

Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Liebe, Wahnsinn, Angst: Was heute das Bewusstsein treibt, brachte im frühen 20. Jahrhundert den Expressionismus hervor. Zwischen Ton und Tönen zeigte am Freitagabend Künstler und Musiker Peter Ryzek, was er unter einer modernen Auffassung der Stilepoche verstanden hat. In den Räumen der Praxisgemeinschaft-Wuppertal an der Friedrich-Ebert-Straße entführten rund 30 Exponate in die Welt der sogenannten informellen Kunst.

„Lebenslinien“ - so der Titel der Ausstellung, die abstrakte Kunst frei vom gegenständlichen Bildmotiv zeigt. „Ich versuche die Gefälligkeit in den Bildern zu zerstören, sodass neue interessante Formen und Tiefen entstehen“, erklärte Ryzek. Bedeutet: bewusstes Chaos. Immerhin kannte auch der Expressionismus keine Zwischentöne. Es ging immer um das Ganze — das Absolute, Schöne, oder die reinste Verderbtheit.

Um das auf seinen Bildern zu erzeugen, greift der Künstler zu ganz unterschiedlichen Maltechniken. „Kunst braucht keinen schönen Schein, sondern das Wahrhaftige. Wer genau hinschaut, wird erkennen, dass die Bilder meditative sowie aggressive Prozesse widerspiegeln“, meinte Gisela Kettner, eine Freundin und Kollegin des Künstlers. Und das aus gutem Grund, denn „für mich ist Kunst neben der Musik eine Form der Verarbeitung“, verriet Peter Ryzek und ergänzte: „Durch das Malen komme ich wieder ins Gleichgewicht“.

Seit 2012 hat sich Peter Ryzek der abstrakten Malerei verschrieben. Vorher bestimmten Landschaftsbilder seine Leinwände.