Wuppertal Wettbewerb für Von-der-Heydt-Platz
Das Areal ist als erstes an der Reihe. Gibt es eine Förderung vom Land, könnte der Umbau 2018 starten.
Wuppertal. „Der Von-der-Heydt-Platz geht gar nicht.“ Der Ausspruch stammt von Baudezernent Frank Meyer, getätigt im vergangenen November gegenüber der WZ. Damals ging es um die Qualitätsoffensive Innenstadt, bei der die Plätze in der City eine zentrale Rolle spielen sollten. Und zumindest für den Von-der-Heydt-Platz laufen bereits Planungen. 20 Landschaftsarchitekten konkurrieren derzeit darum, die beste Idee für eine Neugestaltung des Areals abzuliefern.
Bis Ende Juni haben sie Zeit, dann müssen die Entwürfe fertig sein: Der deutschlandweite Wettbewerb, den die Stadt ins Leben gerufen hat, nimmt auch die nahegelegene Fußgängerzone in der Herzogstraße in den Blick. „Unser Ziel ist es, den Von-der-Heydt-Platz so zu gestalten, dass sich Bürger dort künftig gern aufhalten“, sagt Nalan Cicek, Mitarbeiterin im Ressort Stadtentwicklung und Städtebau. Dies soll unter anderem durch eine innovative Spielfläche gelingen, die nicht nur Kindern Freude bereite: „Wir möchten, dass sich die teilnehmenden Landschaftsarchitekten etwas einfallen lassen, das allen Generationen gerecht wird“, erklärt Cicek. Das sei auch immer wieder ein Wunsch der Bürger gewesen.
Und so steht es auch in der ausführlichen Aufgabenstellung, die die Wettbewerbsteilnehmer Anfang Mai bekommen haben: Der Von-der-Heydt-Platz soll sich künftig modern, familienfreundlich und einladend präsentieren. Ebenfalls wichtig: Die rund 3100 Quadratmeter große Fläche soll weiterhin für Veranstaltungen nutzbar sein und sich harmonisch an die Fußgängerzone in der Herzogstraße anfügen.
Der Umbau wird, so hieß es noch im April, etwa eine Million Euro kosten, von denen das Land 80 Prozent übernehmen könnte. Starten können die Bauarbeiten, sobald eine Fördermittel-Zusage des Landes vorliegt, erklärt Cicek. Das allerdings dauere wohl noch etwas: Die Stadt reiche die Förderanträge im Herbst ein — zusammen mit dem Gewinner-Entwurf. In der Regel brauche es dann ein Jahr, bis das zuständige NRW-Städtebauministerium darüber entschieden habe, so die Stadt in ihrer Mitteilung. „Solch eine Aufwertung der zentralen Straßen und Plätze schien noch vor wenigen Jahren unerreichbar. Deshalb ist es toll zu sehen, wie die Neugestaltung der City jetzt immer mehr Fahrt aufnimmt“, erklärte Frank Meyer.
Die Vorgaben für den Wettbewerb kommen von der Stadt, seien aber im Rahmen der „Qualitätsoffensive Innenstadt“ gemeinsam mit Bürgern entwickelt worden, heißt es in der Mitteilung des Presseamtes. Laut WZ-Informationen hat der Wettbewerb bei einigen Teilnehmern der Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden zur Qualitätsoffensive allerdings für Irritationen gesorgt. Der Kritikpunkt: Warum wird der Von-der-Heydt-Platz jetzt auf einmal vorgezogen? Andere Plätze wie der am Kolk seien dringlicher. Die Stadt hatte vorab — unter anderem in der April-Sitzung der Bezirksvertretung Elberfeld — argumentiert, dass die Zeit etwas dränge, wenn man an die Fördermittel wolle. Und die Umgestaltung des Von-der-Heydt-Platzes einfacher und schneller zu realisieren sei, als etwa die des Platzes am Kasinokreisel oder am Kolk.
„Ich hoffe aber zumindest, dass unsere Ideen für den Von-der—Heydt-Platz, die wir ja schon erarbeitet haben, im Wettbewerb berücksichtigt werden“, so ein Mitglied der Arbeitsgruppe. Auch, dass in der Jury für den Wettbewerb (siehe Kasten) keine Bürgervertreter sitzen, stößt einigen sauer auf. „Das ist schon alles etwas undurchsichtig“, so ein Kritiker. Bürgerbeteiligung sehe eigentlich anders aus.
Die Vorschläge aus der Qualitätsoffensive sollen auf jeden Fall einfließen, heißt es jetzt von der Stadt. Und bei der Umgestaltung der anderen Plätze sollen dann die Bürger noch mehr ins Boot geholt werden. Dann sollen zum Beispiel auch die Gastronomen rund um die Plätze befragt werden.