Wuppdika am Dönberg
„Ökumenisch und doll“ war die Stimmung beim Pfarrkarneval St. Maria Hilf.
Dönberg. Am Dönberg kommt der Weihnachtsmann im Februar und verteilt großzügig seine Geschenke an alle, die ihm im vergangenen Jahr aufgefallen sind. Bedacht werden dabei sowohl heimische Aktivisten als auch die Vertreter der überregionalen Politik. Die Macher der Nordbahntrasse bekommen einen Runden Tisch, das Noch-Ehepaar Wulff darf sich über eine Woche im Dschungelcamp freuen. Peter Schmoll, Konrektor der Tagesschule Dönberg, ist, wie er feststellte, doch als Redner preiswerter als Peer Steinbrück und eröffnete im Pfarrsaal St. Maria Hilf den traditionellen Karneval mit seinem satirischen Rückblick.
Nahezu ausverkauft war die Veranstaltung, bei der die meisten Besucher in originellen und farbenfrohen Kostümen erschienen waren. Getreu dem diesjährigen Motto: „Dönberg — ökumenisch — doll“ war die Stimmung bereits zu Beginn ausgelassen, es wurde gesungen und geschunkelt. Mittendrin Organisatorin Margaretha Lordemann, seit vielen Jahren die gute Seele bei der Vorbereitung.
Da hatte das Gesangstrio Carmen Lordemann, Claudia Wigge und Yvonne Poensgen-Martin keine Mühe, die Besucher auf eine musikalische Reise zur Neuen Deutschen Welle mitzunehmen. Als NDW (Neue Dönberger Welle) gaben sie zur Originalmusik die bekanntesten Songs der 1970/80er Jahre zum Besten.
Mit beachtlichem Bierbauch aufgepeppt gab es Ina Deters „Neue Männer braucht das Land“, mit geflochtenen Zöpfen hüpften sie zu „Weil ich ein Mädchen bin“ als Lucilectric über die Bühne und zeigten sich zur Zugabe in fantasievollen Kostümen bei „Codo . . . düse im Sauseschritt“ von DÖF.
Auch für sie gab es den, für Wuppertal einmaligen und nur am Dönberg intonierten Karnevalsruf: „Wupp-Di-Ka, Dönberg Helau, Kölle Alaaf“, der noch von vergangener Zugehörigkeit des Stadtteils nach Neviges zeugt.
Eckie und Löh dürfen beim Dönberger Karneval nicht fehlen. Zum Thema „Sparen“ tanzten Ekki Koch und Andreas Löffler im Schottenrock einen griechischen Sirtaki, kalauerten sich durch so manche Fernsehsendung und manchen Sender wie QVC — „Quasselköppe verkaufen Cappes“ — und auch die Politiker bekamen ihr Fett weg. Die Pizza Westerwelle ist mit „nix drauf“, und Helmut Schmidt ist eine Erfindung von Reemtsma.
Ein Feuerwerk an Witzen ließ der als Briefkasten kostümierte Bote vom Dönberg (Jochen Becker) auf die Besucher los, und die Tanzgarde zeigte mit rasantem Beinschwung ihr Können. Das Wuppertaler Prinzenpaar schaute vorbei und beim Männerballett waren gestandene Kerle in gewagten Kostümen zu bewundern. Ein bunter und unterhaltsamer Abend, der mit Tanz bis in den Morgen abgeschlossen wurde.