Gefährliche Buckelpiste in Wuppertal-Elberfeld Wurzeln bringen Briefträger an der Augustastraße zu Fall
Elberfeld · Der Gehweg an der Augustastraße birgt einige Gefahrenstellen, weil die Baumwurzeln den Gehweg nach oben drücken. Erste Stürze gab es schon.
Sigrid und Dieter Christ sind in Sorge. Vor ihrem Haus an der Augustastraße bahnen sich die Wurzeln einer großen Platane ihren Weg durch den Bürgersteig – und heben so die Pflastersteine an. „Das ist ein richtiger Gefahrenpunkt“, sagt das Ehepaar und wünscht sich endlich Besserung. Dabei wollen sie nicht gegen die Stadt vorgehen, die in diesem Fall zuständig ist, sondern streben eine Lösung in beiderseitigem Interesse an.
Nicht nur die Sicherheit für Passanten und Anwohner würde sich erhöhen; auch kämen dann keine Schwierigkeiten durch etwaige Unfälle auf die Stadt zu. Ein Briefträger erlitt durch einen Sturz über die Verwerfungen im Bürgersteig bereits Verletzungen im Gesicht und musste sich krankschreiben lassen.
Das Problem ist nicht neu: Sigrid Christ ging als Hauseigentümerin schon seit 2017 mehrfach auf die Stadt zu, auch andere Anwohner machten schon darauf aufmerksam. Passiert ist wenig. Erst im vergangenen Jahr hat eine Arbeitsgruppe zwei bis drei einzelne Steine entnommen und die Stellen mit Asphalt ausgebessert. Die Gefahr ist dadurch nicht gebannt, wie Dieter Christ berichtet: „Mittlerweile sind schon wieder Steine lose.“ Die Vorstöße der Nachbarschaft wurden oft abgelehnt. „Sie sagen, der Topf wäre leer“, berichtet das Paar vom Austausch mit der Verwaltung.
Thomas Kring, Elberfelder Bezirksbürgermeister, kennt solche Wurzel-Probleme: „Die Bäume nehmen sich ihren Raum.“ Deshalb sei es eine „Gratwanderung“ zwischen dem Schutz der Bäume und dem der Fußgänger. Lösungen bestünden darin, Gehwege anzupassen, und langfristig zum Beispiel in der Auswahl tiefwurzelnder Straßenbäume. Im Sinne einer grünen Großstadt ist er sich sicher: „Bäume im urbanen Raum dürfen der Stadtentwicklung nicht im Weg stehen.“
Das wird auch in der Südstadt so gesehen. Kai von Lünenschloß (SPD) sitzt in der örtlichen Bezirksvertretung und hatte sich in der jüngsten Sitzung für eine Lösung stark gemacht. „Wir wollen an der grünen Stadt nichts ändern, nur weiter verbessern“, betont er. Aus diesem Grund sieht er die Behörden in der Pflicht: „Das muss gelöst werden, die Verkehrssicherungspflicht liegt bei der Stadt.“
Auch das Ehepaar Christ will die Bäume, die an mehreren Stellen in der Straße für Behinderungen sorgen, behalten. Alles andere „wäre eine Katastrophe“; die Allee habe schon den zweiten Weltkrieg überlebt. Eine Verbesserung müsse dennoch her. Ältere Menschen im Viertel betreffe das Risiko besonders: „Wenn Leute mit Krücken die Straße nutzen, haben wir Sorge.“ Überdies komme ein Anwohner, der altersbedingt auf sein Auto angewiesen ist, wegen der Erhebungen im Boden kaum aus seiner Einfahrt, ohne aufzusetzen. Zudem liegt nahe der Augustastraße das Pflegeheim des Gemeindestifts. Die Stadt versprach, zeitnah Stellung zu beziehen.