WZ-TV: Der große Umbau der Laurentiuskirche
Zwei Jahre dauerten die Arbeiten. Für 2,5 Millionen Euro bekam das Gotteshaus eine neue Kuppel und einen neuen Anstrich.
Luisenviertel. Der Hochaltar ist nicht mehr verhüllt, das alte Missionskreuz der Jesuiten steht wieder an seinem Platz, die Kronleuchter hängen an der Decke, und die Gerüste sowie der Baustaub sind endgültig verschwunden. Pünktlich zum Osterwochenende hat die Gemeinde St. Laurentius ihre Kirche zurück und kann das frisch renovierte klassizistische Gotteshaus endlich wieder in vollen Zügen genießen.
Und das Warten hat sich gelohnt: Durch die neue Farbgestaltung wirkt die Kirche viel plastischer. Vorher war St. Laurentius in Weiß gehalten, jetzt sind die Bögen und die tragenden Teile altrosa und grau abgesetzt, so dass der Raum besser zur Geltung kommt. Durch die neue Einfassung entfalten auch die Kirchenfenster ihre ganze Wirkung. "Die Kirchgänger empfängt eine wunderschöne neue Laurentiuskirche", bringt es Stadtdechant Bruno Kurth auf den Punkt.
Ein kleines, aber ausgesprochen wichtiges Detail: An der Decke sind keine Risse mehr zu sehen - diese hatten nämlich ursprünglich den Ausschlag für die umfangreichen Renovierungsarbeiten gegeben. Durch die Risse war erst aufgefallen, dass das gesamte Gewölbe über dem Mittelschiff ausgetauscht werden musste.
Mehr als 25000 Steine waren dafür nötig - den letzten hat Pfarrer Kurth eingesegnet. Die komplizierten Arbeiten in mehr als 20Metern Höhe machten rund 60Prozent der Renovierung aus - sind aber für den Kirchenbesucher auf den ersten Blick nicht sichtbar. "Jetzt fällt die gesamte Schönheit auf. Aber die Hauptarbeit war eigentlich das neue Gewölbe", sagt Kirchenvorstand Franz Fiebach.
Eines fehlt der Kirche aber noch: Mit dem Aufbau und der Intonation der Seifert-Orgel sowie der kleinen historischen Teschemacher-Orgel muss sich die Gemeinde noch etwas gedulden - denn dafür darf keinerlei Staub mehr anfallen. Der Wiedereinbau ist für die Zeit nach dem Kardinalsbesuch geplant. Bis dahin dient die kleine Orgel am Hochaltar weiterhin als Zwischenlösung.
Weitere Änderungen stehen an St. Laurentius an: So soll es einen behindertengerechten Aufgang geben, und möglicherweise müssen an dem Hochaltar noch Renovierungsarbeiten an einigen Figuren durchgeführt werden. "Das wird gerade geprüft", sagt Pfarrer Kurth. Auch die Kirchenbänke sollen überarbeitet werden. Für diese weiteren Arbeiten sammelt die Gemeinde Spenden.
Damit möglichst viele Menschen die Kirche bewundern können, soll sie jetzt ganztags geöffnet sein. Dafür sucht die Gemeinde noch freiwillige Helfer, die in dieser Zeit ein Auge auf das Gotteshaus werfen. "Wir wünschen uns eine offene Gemeinde. Dazu gehört eine offene Kirche. Jeder soll hier einen Ort für sich finden", sagt Kurth. Franz Fiebach weiß, dass viele immer wieder zu einer der Madonna-Figuren oder zum Kreuz gehen, um dort zu beten. "Das hat Tradition."