"Zum Wiener" löst den Chinesen am Zoo ab
Statt asiatischer Küche gibt es jetzt gegenüber dem Zoo-Eingang österreichische Hausmannskost.
Zoo. Pächterwechsel im Restaurant gegenüber dem Zoo: Statt des China-Restaurants Pavillon gibt es jetzt Zum Wiener — ein österreichisches Hausmannskost-Restaurant.
Der Exil-Wiener Michael Jonathan aus Mettmann hat das Restaurant vor fünf Wochen zusammen mit dem Hotel übernommen. Der Verpächter stellte das Konzept seines Hauses um, ein asiatisches Restaurant passte nicht mehr. Das Team um Pächter Jonathan und Küchenchef Horst Schulz hat sich regionalen Produkten verschrieben. Das Schweinefleisch kommt von einem Bauernhof in Mettmann. „Ich kenne jede Sau beim Namen“, sagt Michael Jonathan.
Und die kommt komplett in das Restaurant. „Ich kaufe das halbe oder das ganze Schwein. Mein Küchenchef zerlegt es und wir nutzen das gesamte Tier.“ Deshalb gibt es im Wiener auch selbst gemachte Sülze. Die Wurst wird im eigenen Garten geräuchert — in zwei Nächten, wie der Pächter erzählt.
Ansonsten gilt in der Küche: „Hier gibt es nur, was mir auch schmeckt.“ Das sind alles Rezepte, die er von Oma, Mutter und Tante in Wien gelernt hat. Michael Jonathan hat die Rezepte dann weiter verfeinert, sein Küchenchef setzt sie um. Und all das kommt nicht aus der Tiefkühltruhe, betont der Jungwirt. „Deswegen kann mein Wiener Schnitzel krumm und schief aussehen, mit abfallender Panade.“ Aber so sei es, wenn man auf Industrie-Fleisch verzichte.
Michael Jonathan hat mit der Eröffnung seines Restaurants sein Hobby zum Beruf gemacht. Wenn er von der Arbeit abschalten möchte, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Angeln oder Kochen. „Wenn ich koche, vergesse ich Zahlen.“ Eigentlich arbeitet Michael Jonathan als Steuerberater. Deshalb hat er sein Restaurant nicht nur aus Liebe zum Essen eröffnet. „Ich habe es durchgerechnet, das wird sich lohnen.“ tobe