Freiwillige Feuerwehr Sonnborn sucht einen neuen Standort
Die Einheit feiert den 125. Geburtstag — und will sich für die Zukunft noch besser aufstellen.
Sonnborn. Auf eine lange Tradition kann die Freiwillige Feuerwehr Sonnborn zurückblicken. Bei einem Empfang im Stadion am Zoo feierten die Retter das 125 jährige Bestehen ihres Löschzuges. Viele Gäste aus Politik und Verwaltung würdigten hier das große Engagement der Feuerwehrleute im Stadtteil. Neben dem Blick auf die bewegte Vergangenheit stellen sich die Brandschützer gerade auch auf die Herausforderungen der Zukunft ein. Dabei könnte es demnächst einen neuen Standort für die Wache am Rutenbecker Weg geben.
Löschzugleiter Michael Heukelbach betont jedoch, dass dies nichts mit den Bauplänen für den Aldi-Markt auf dem gegenüberliegenden Parkplatz und im Bereich der Sonnborner Straße zu tun habe. Ausschlaggebend seien nach seiner Aussage Überlegungen zur Optimierung der Rahmenbedingungen für die Freiwillige Feuerwehr im Stadtteil. Wann es hier eine Entscheidung gibt, und wo der neue Standort der Wache entstehen könnte, ist aber noch unklar. „Die Gespräche dazu laufen gerade“, so Heukelbach.
Grundsätzlich sehen sich die Feuerwehrleute in Sonnborn gut aufgestellt, würden sich aber über weitere Mitglieder freuen (siehe Kasten. Der Fuhrpark mit zwei Löschfahrzeugen und einem Mannschaftstransporter leistet den Rettern gute Dienste. Große Anerkennung für ihre wichtige Aufgabe gab es bei der Feierstunde unter anderem von Bürgermeister Jan Phillip Kühme (CDU). Er überbrachte auch die Grüße von Oberbürgermeister Peter Jung.
Unverzichtbar ist die Freiwillige Feuerwehr im Stadtteil für den leitenden Wuppertaler Branddirektor, Siegfried Brütsch. Gerade die Nähe zum Sonnborner Kreuz bietet nach seiner Aussage einen entscheidenden Standortvorteil. Die Wichtigkeit einer Solidargemeinschaft aus Feuerwehr, Politik, Verwaltung und Bürgerschaft betonte der Bezirksbrandmeister des Regierungsbezirks Düsseldorf Hans-Peter Thiel. Für ihn ist auch der besondere Teamgeist und die Kameradschaft der Feuerwehrleute gerade in Krisensituationen entscheidend.
So war es auch schon bereits bei der Gründung des Löschzuges. 1888 schloss sich im Stadtteil eine Gruppe junger Turner zusammen, um der zunehmenden Zahl von Bränden nicht mehr hilflos gegenüber stehen zu müssen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhöhten Industrialisierung und Bevölkerungswachstum die Gefahr von Feuern. Diese konnten sich durch die damalige Bauweise über mehrere Gebäude und ganze Viertel ausbreiten. Bereits 1887 hatte auch das benachbarte Vohwinkel eine freiwilligen Feuerwehr ins Leben gerufen. Bis heute gibt es eine enge Verbundenheit der beiden Wachen.