Mirker Hain: Zurück zum Ursprung?
Der Bürgerverein würde den Hain gerne nach den Originalplänen neu gestalten — die Stadt hat daran Zweifel.
Mirke. Erhalten? Auf jeden Fall! Aber wie, das bleibt die Frage. Die Pflege des Mirker Hains hat der Bürgerverein Uellendahl längst zu einer seiner Hauptaufgaben erklärt. Am Wochenende eröffnen der Vorsitzende Karl-Eberhard Wilhelm und seine Mitstreiter eine Ausstellung im Fuchspark (sehe Infokasten unten). Vor allem die Vergangenheit steht dort im Mittelpunkt — im Hintergrund laufen derzeit aber die Gespräche, die für die Zukunft des aus Sicht des Vereins gefährdeten Hains wichtig sind.
Vor allem die Entschlammung der Teiche ist ein großes Thema. Grundsätzlich herrsche darüber Einigkeit mit der Stadt, sagt Wilhelm. Das gilt für den großen Teich, für den Annette Berendes, Abteilungsleiterin Ressort Grünflächen und Forsten, bereits eine Kostenschätzung vorlegen kann. Etwa 20.000 Euro werden veranschlagt, im Herbst könnten die Arbeiten starten. Das Geld müsste der Bürgerverein zusammenbringen, die Stadt würde das Projekt logistisch unterstützen und etwa die Ausschreibung organisieren.
Nicht ganz einig sind sich Stadt und Verein beim zweiten, kleineren Teich im Mirker Hain. Während Wilhelm auch hier wie beim Pendant vorgehen möchte, will Berendes „keine Entschlammung forcieren“. Zunächst solle der Wasserstand auf ein höheres Maß gebracht werden.
Auseinander gehen die Meinungen auch bei der zukünftigen Gestaltung des Hains. Zurück zum Ursprung, also zur Originalplanung des im 19. Jahrhunderts angelegten Parks, heißt es beim Bürgerverein. Wilhelm würde dazu gerne unter anderem die ursprüngliche Wegeführung wiederbeleben. „Es gab Leute bei unserer Führung kürzlich, die kennen den Mirker Hain seit 30 Jahren und waren noch nie am Bachtal“, weist Wilhelm auf längst verwilderte Wege hin.
Berendes äußert sich vorsichtig zu dem Thema. Erst einmal wolle die Stadt die Stellungnahme der Denkmalbehörde abwarten. Beim LVR wird in Kürze die Denkmalbedeutung des Hains geprüft. Grundsätzlich sei aber eine Annäherung an einen früheren Zustand, wie es der Bürgerverein vorhabe, wünschenswert, erklärt Kerstin Walter, LVR-Referatsleiterin Gartendenkmalpflege. Berendes führt dagegen ökologische Gründe an — und finanzielle. Ein Park nach den Originalplänen würde für die Stadt mehr Kosten für Unterhalt und Pflege bedeuten. Beim Bürgerverein wisse man allerdings, so Wilhelm, dass es nicht um ein einmaliges Engagement gehe. „Es muss auch für uns ein dauerhaftes Projekt werden.“