Pfotentisch hilft Peter Murach beim Start in sein neues Leben
Der Wuppertaler lebte mit seinen Katzen auf der Hardt. Nun hat er ein neues Zuhause.
Unterbarmen. „Es geht mir mittlerweile wieder ganz gut.“ Peter Murach erholt sich langsam von den Strapazen der vergangenen Monate. Aus familiären Gründen hatte er seit Anfang August auf der Straße gelebt, zusammen mit seinen beiden Katzen. Nun hat er wieder eine Wohnung — für seine Katzen fast ein ganzes Schloss: Nach einem Aufruf bei Facebook schickten Menschen aus Wuppertal und Umgebung Hilfe. „Für mich ist es immer noch überwältigend, wie viel Unterstützung ich bekommen habe“, sagt Murach.
Kurz vor Weihnachten hatte er vor der Tür des Tierschutzvereins Pfotentisch gestanden. Angelika Thomsen erinnert sich noch genau: „Ich konnte es erst gar nicht glauben. Wo sollten die Katzen denn sein?“ Murach trug sie in einer Kiste mit sich. Jeden Tag. „Ich konnte mich nicht von ihnen trennen. Es klappte auch gut. Sie gewöhnten sich ans Leben im Freien, allerdings fraßen sie fast doppelt so viel wie sonst“, erzählt Murach. Deshalb habe er Pfandflaschen gesammelt. „Nur für das Katzenfutter. Ich habe gegessen, was ich finden konnte. Es ist unglaublich, was die Leute alles wegwerfen.“
Monatelang schlief Murach auf der Hardt. Doch dann kam der Winter und Murach war geschwächt: „Ich hatte eine Verletzung an der Hand und konnte kaum noch etwas tragen. Deswegen überlegte ich schon, ob ich die Katzen ins Tierheim gebe. Ich wollte nicht, dass es ihnen bei mir schlecht geht.“
Peter Murach
Zwei Hundebesitzerinnen entdeckten den 56-jährigen schließlich und informierten die Diakonie. Dort erfuhr Murach auch vom Pfotentisch. „Er brauchte eine Ausstattung für seine Katzen“, sagt Thomsen. „Die ganze Geschichte ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.“ Sie erzählte einer Bekannten vom Pfotentisch davon. „Was dann kam, war einfach nur schön“, erzählt Thomsen lächelnd.
Per Facebook suchten sie nach Murach, der nur schwer zu erreichen war, und baten um Hilfe für ihn und seine Katzen. „Innerhalb kurzer Zeit wurde der Aufruf 1070 Mal geteilt“, sagt Thomsen. „Menschen brachten uns Tüten mit Futter für die Tiere und Kleidung für Peter. Es wurde sogar eine Mitfahrgelegenheit für einen Kratzbaum aus Düsseldorf organisiert.“
Und die Diakonie hat inzwischen eine Wohnung für Murach gefunden. „Es hat sich alles gefügt, das kann ich immer noch nicht richtig fassen“, so Murach. Trotz aller Schwierigkeiten möchte er die Zeit auf der Straße nicht missen. „Natürlich habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, vor allem aber viele gute. Nach all der Hilfe, die ich bekommen habe, bin ich zuversichtlich, dass ich bald wieder ein geregeltes Leben führen werde — und meine Katzen fühlen sich im neuen Zuhause jetzt schon pudelwohl.“