Erinnerung an den Widerstandskämpfer Elias Eller

Beim Stadtteil-Rundgang steht der Ex-Bürgermeister von Ronsdorf im Mittelpunkt.

Ronsdorf. Nicht nur christliche Nächstenliebe, sondern auch ein aktiver Widerstand gegen ungerechte oder nicht gewollte Zustände gehört zur Geschichte der christlichen Gemeinden in Wuppertal. Stadtführer Jürgen Holzhauer berichtete seinen Zuhörern über den charismatischen Ronsdorfer Bürgermeister Elias Eller, von dem Widerstand der Barmer Gemeinde in der Zeit des Nationalsozialismus sowie vom Werk Adolph Kolpings. Während der Tour von Ronsdorf nach Barmen und Elberfeld wurden die öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt genutzt.

Eine Erinnerungstafel erinnert an Elias Eller, den ersten Bürgermeister, der zugleich auch Kirchmeister seiner reformierten evangelischen Gemeinde war. Der im Jahre 1690 geborene Pietist lag im Zwist mit seiner Kirche. „Er äußerte vehement seine Unzufriedenheit mit der evangelischen Mutterkirche“, erzählt Holzhauer. Eller gründete eine radikale Sekte, die „aus dem Sündenbabel Elberfeld in die Höhe zog.“ Ellers zweite Frau hatte Visionen und zog damit viele Anhänger, aber auch Kritik auf sich.

„Der ‘inner Circle’ der Sekte soll zudem unkeusche Versammlungen durchgeführt haben“, erläutert Holzhauer schmunzelnd. Holzhauer zeigt auch das „Judenhaus“, an dem in der Zeit des Nationalsozialismus jüdische Gefangene gesammelt wurden. „Es fröstelt einen“, sagt er. Für die zwei Teilnehmer, den Wuppertaler Michael Klein und seine Freundin Sabine Wrede, die bald aus Haltern nach Wuppertal zieht, ist die Führung sehr fesselnd. „Widerstand und Glaube ist ein Thema, das mich sehr interessiert“, sagt Klein.

Weiter geht es mit dem Bus zur Gemarker Kirche. Hier wurde 1934 die Barmer Theologische Erklärung begründet. „Die Barmer Erklärung hat sich von den Christen abgegrenzt, die mit einem ‘Sieg Heil’ in die Kirche gezogen sind“, erläutert der Stadtführer. Nach einem Abstecher zu dem Mahnmal der Barmer Erklärung in der Innenstadt fahren die Teilnehmer mit dem Schwebebahn-Express zur Laurentiuskirche. In Elberfeld, so erläutert Holzhauer, wurde der katholische Pfarrer Adolph Kolping mit dem sozialen Elend herumreisender Gesellen konfrontiert und legte als zweiter Präses des 1846 in Elberfeld gegründeten Gesellenvereins den Grundstein für die heute noch existierenden Kolpingwerke.