Mädchenkurrende: Starker Auftritt und zauberhafte Stimmen
Ronsdorf. Was für ein schöner, sentimental-beschwingter Abend mit einer Reihe von ungemein gottesfürchtigen Liedern: Die Elberfelder Mädchenkurrende überzeugte bei ihrem Auftritt in der Lutherkirche in Ronsdorf vollauf.
Am Ende ihres etwa 70-minütigen geistlichen Konzerts honorierte das Publikum den Auftritt mit Ovationen.
Die etwa 35 Mädchen eroberten ihre Zuhörer in der gut besetzten Kirche sofort. Denn schon mit „Laudate pueri dominum“ war klar, welch’ Klangerlebnis bevorstand. In „Gloria patri“ präsentierte Johanna Kitazume ein Solo und als mit „Laudamus te“ der dritte Teil des traumhaft schönen Bekenntniswerks Antonio Vivaldis verklungen war, toste zum ersten Mal starker Beifall im Publikum auf.
Wobei es mit dem Applaus bei dieser Veranstaltung so eine Sache war. Er blieb nämlich an vielen Stellen aus. Nicht etwa, weil nicht jeder Beitrag wahrhaft beglückend gewesen wäre. Sondern weil eingangs Pastorin Friederike Slupina-Beck darum gebeten hatte, man möge doch bitte nicht nach jedem einzelnen Satz klatschen, damit die Spannung nicht unterbrochen wird. Als es dann später beispielsweise zu den sechs Stücken op. 150 und dem „Credo“ aus der Messe von Joseph Gabriel Rheinberger kam, waren die Zuhörer offensichtlich so gebannt von der Bitte, dass sie sich gar nicht mehr rührten.
Ebenso wie die Mädchenkurrende mit der Sologruppe Eva Wittersheim, Sophie Charlotte Beck, Julia Gamber, besagter Sopranistin Johanna Kitazume, Maria Stracke und Lena Wulff waren auch die begleitenden Musiker bestens präpariert. Mit Energie und präziser Interpretation begeisterten sie als sanfte Begleiter und vor allem mit Vivaldis Konzert Nr. 4 G-Dur für Flöte, Streicher und Generalbass. Auch ihre Interpretation Wolfgang Amadeus Mozarts „Fuga“ war ein echter Ohrenschmaus.
Unter dem Dirigat Heinz Rudolf Meiers gelang es Gerhard Marquardt an der Orgel ebenso wie Flötist Magnus Mihm, Kerstin von Bargen an der Solo-Violine, Susanne Oesterlee (Violine), Zsuzsanna Schäffer (Viola), Christiane Schmiedeke (Violincello) und Kontrabassist Reinhard Senftleben, die Dinge griffig auf den Punkt zu bringen.