Otto Rehhagel besucht Jugendliche in der JVA Ronsdorf

Begleitet wurde der Europameister-Trainer von 2004 durch DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg.

Otto Rehhagel (Archivbild).

Foto: Sergey Dolzhenko

Ronsdorf. Riesen-Freude bei den Jugendlichen der JVA Ronsdorf. Fußballidol Otto Rehhagel und DFB-Vizepräsdent Eugen Gehlenborg besuchten am Mittwoch für die Sepp-Herberger-Stiftung 14 Gefängnis-Insassen. Die nach dem Weltmeister-Trainer von 1954 benannte Stiftung fördert die Entwicklung des Sports im sozialen und gesellschaftspolitischen Zusammenhang und ist dabei unter anderem auch in Strafvollzugsanstalten zu Gast.

Rehhagel versuchte den Gefangenen bei seinem Besuch ins Gewissen zu reden: „Der liebe Gott hat uns nur ein Leben geschenkt. Nutzt diese Chance und verschenkt sie nicht. Ihr habt noch Zeit aus euren Fehlern zu lernen“, sagte der Europameister von 2004. Auch Gehlenborg schlug in diese Kerbe. „Das Leben ist wie der Fußball. Du musst dir immer wieder Chancen erarbeiten und diese dann nutzen.“

Bei den Gefängnis-Bewohnern kam besonders Rehhagels Menschlichkeit an. „Es ist eine Ehre, dass ich ihn treffen kann. Er ist sympathisch und sehr authentisch“, so Issam Amiri, der noch bis August inhaftiert ist.

Nach einem Rundgang nahm sich der 75-jährige Rehhagel noch Zeit, auf Fragen der Häftlinge einzugehen. Dabei hatte er stets einen Ratschlag parat. „Bevor Sie etwas sagen, schalten Sie immer den Kopf ein. Wut und Hass sind schlechte Ratgeber.“

Zum Abschluss seines Besuches gab es dann noch ein Highlight für die Jugendlichen: Otto Rehhagel leitete eine Trainingseinheit auf dem modernen Gefängnis-Sportplatz. Lebendig und engagiert wie in besten Zeiten präsentierte sich der dreimalige deutsche Meister auf dem Fußballfeld. Doch Rehhagel betonte: „Als Trainer werde ich nicht mehr arbeiten. Nur wenn Real Madrid anruft.“