Peter Pan mit viel Witz und Phantasie

Die Theater-AG der Erich-Fried-Gesamtschule feierte Premiere mit ihrem neuen Stück.

Foto: Anna Schwartz

Ronsdorf. Peter Pan kann fliegen. So kennt man es aus dem Zeichentrickfilm. In „Neverland“, dem neuen Stück der Theater-AG an der Erich-Fried- Gesamtschule, konnte er das natürlich auch. Es war ganz einfach: Peter Pan tanzte über die Bühne der Schulaula.

Während die Chor-AG „We will fly“ schmetterte, wiegte sich Hauptdarstellerin Noemi Coll Barroso im Takt der Musik. Wendy und die anderen Kinder, die mit ins Neverland wollten, tänzelten hinterher. Tanz, Musik und ein bisschen Phantasie - mehr brauchte es nicht zum Fliegen.

Doch der von Eva Krüger geleitete Chor hatte nicht umsonst zu Beginn gesungen: „Neverland - wo unsere Träume und Alpträume wahr werden.“ Sobald Peter Pan und seine Freunde wieder Boden unter den Füßen hatten, gab es Ärger mit Kapitän Hook und seinen Piraten, für die Angela Müller eine Extrabühne mit Schiffsfässern und Steuerrad gebaut hatte.

Vor rund 300 Zuschauern lieferten Regisseur Detlev Vollmann und sein Ensemble viel mehr als eine neue Version des Kinderbuchklassikers ab. Das fing schon damit an, dass die Schauspieler aus den Klassen 6 bis 13 ihre Sprache sprachen. Da wurde aus Peter Pan ein echt „cooler“, „krasser“ Typ. Spielerisch wurden Themen in die Handlung eingewoben, die nicht nur Schüler kennen: Beziehungsprobleme, der Generationskonflikt, die Suche nach einem Platz im Leben.

Vor allem hatte „Neverland“ Humor. Gern gingen die Scherze dabei auf Kosten von Lehrern. Der ewige Junge Peter Pan verzog das Gesicht, wenn von so einem „grässlichen Zeug“ wie dem Lehrerberuf die Rede war. Als dreißig Fünftklässler auf der Bühne „We don’t need no education“ von Pink Floyd sangen, begleitet von Lehrer Jens Brandenburg und der Schulband, war das ein großer Spaß. Verständlich, dass das Publikum nach fast zwei Stunden „Neverland“ eine Zugabe wollte.

Als Peter Pan und Wendy waren Noemi Coll Barroso und Alina Koester ein wirklich gutes Bühnenteam. Sie spielten natürlich und unangestrengt. Selbst wenn zwischen ihnen die Fetzen flogen.

Leon Wengenroth war doppelt gut. Er spielte Wendys überforderten Vater und einen richtig bösen Hook. So verschlagen er auch war - manchmal durfte er die Wahrheit sagen: „Erwachsenwerden ist eine barbarische Angelegenheit.“ Außergewöhnlich war Charleen Gillers Rolle. Als Fee Tinkerbell kam sie ohne Wort aus. Ihr genügten Gesten und schrille Pfeifgeräusche, um sich verständlich zu machen.

Wer Neverland noch einmal erleben will, kann das im neuen Jahr. Am 25. Januar um 18 Uhr und am 26. Januar um 10 Uhr gibt es zwei Aufführungen. Beide finden in der Schulaula statt an der Blutfinke 70. Für Kinder und Schüler kostet der Eintritt zwei Euro, für Erwachsene vier Euro.

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