Ronsdorf: Verbale Scharmützel beim CDU-Neujahrsempfang
Das Verhalten des Bundespräsidenten lenkte die CDU von internen Problemen ab.
Ronsdorf. Der Neujahrsempfang der Ronsdorfer CDU im Gemeindesaal der Evangelisch-reformierten Gemeinde ist immer ein besonderes Ereignis. Einen echten Höhepunkt bieten zum Beispiel seit Jahren die Wortbeiträge von Pfarrer Jochen Denker, der als Vertreter der Gemeinde als Hausherr zu Wort kommt, und der studierte Theologe und Bundestagsabgeordnete Peter Hintze — sie liefern sich regelmäßig amüsante Wortscharmützel.
Hauptthema des Abends waren aber natürlich die parteiinternen Auseinandersetzungen im vergangenen Jahr. Erstmals stellte sich der neu gewählte Vorsitzende der Ronsdorfer CDU, Kurt von Nolting, in seiner neuen Funktion der Öffentlichkeit vor. Seine wichtigste Botschaft an die Gäste bezog sich auf die Gründung des Ortsverbandes im Jahr 1946. Angesichts der nach wie vor sehr aktiven Parteimitglieder sagte er: „Die Arbeit für Ronsdorf ist alle Mühen wert.”
Der Ronsdorfer CDU-Bezirksbürgermeister Lothar Nägelkrämer überbrachte als echte Überraschung die Nachricht, dass die Zukunft der L 419 gesichert sei. Die Straße bis zur Blombachtalbrücke würde vom Land finanziert, den Anschluss an die A1 übernehme dann der Bund.
Oberbürgermeister Peter Jung dankte stellvertretend für die vielen ehrenamtlich Aktiven im Stadtteil dem Vorsitzenden des Ronsdorfer Verschönerungsvereins, Bernd Drache, für seine erfolgreichen Bemühungen um den Rückerwerb des ehemaligen Vereinsgeländes an der Parkstraße.
Danach kamen die Zuhörer in den Genuss des Schlagabtausches zwischen Denker und Hintze: Pfarrer Jochen Denker sagte zur Diskussion über den Bundespräsidenten: Wer ein öffentliches Amt innehabe, habe auch eine Vorbildfunktion im Umgang mit Fehlern. Peter Hintze betonte hingegen, man müsse bei dem Verhalten des Bundespräsidenten zwischen Fehler und Schuld unterscheiden. Letztere komme für ihn nicht in Betracht, so Hintze.