Anwohner wollen weniger Häuser an der Lessingstraße
Große Resonanz am WZ-Mobil: Investor versucht, seine Pläne zu verteidigen.
Vohwinkel. Das umstrittene Bauprojekt Lessingstraße liegt zwar auf Eis, doch es sorgt weiter für große Diskussionen. Wie berichtet, sehen die derzeitigen Pläne 84 Wohneinheiten auf einer Gewerbebrachfläche vor. Das ist Bürgern und Politikern deutlich zuviel. Auch am WZ-Mobil war die Resonanz zum Thema groß.
Elke Friele sieht eine Bebauung grundsätzlich positiv. „Das Brachgelände ist ja auch kein schöner Anblick“, findet sie. Mehr als drei Stockwerke sollten es ihrer Meinung nach beim neuen Konzept aber nicht werden.
Der ehemalige Architekt Gert Cramer zeigt sich „erschüttert und geschockt“ von den jetzigen Plänen, die er als „unverhältnismäßig“ bezeichnet. „Problematisch werden für den Bau die alten Bunkeranlagen“, so Cramer. Außerdem handele es sich hier um ein Dolinengebiet.
Für Frank Lewandowski spielt vor allem die schwierige Verkehrssituation eine Rolle. „Die ist ja jetzt schon ein Abenteuer und wenn die Bebauung kommt, wird es noch schlimmer“, erklärt er. So sieht es auch Marc Fischer. „Bei jedem LKW klimpern bei uns die Gläser im Schrank“, erzählt der Anwohner der Heinrich-Heine-Straße. Er befürchtet, dass der Schwerverkehr in der Bauphase zunimmt und danach durch zahlreiche Privatautos die Parkplätze knapp werden.
„Bereits vor Jahren sollte auf dem Gelände gebaut werden. Es war quasi der Schandfleck hier im Viertel und soll ja auch bewirtschaftet werden. Aber die Aufstockung auf mehr als 80 Wohneinheiten ist ein Problem. Das wollen wir Anwohner nicht. Ich frage mich, was passiert mit unserem Dichterviertel?“, sagt Friedhelm Disselhorst. Für Ärger sorgt bei den Anwohnern auch die deutliche Erweiterung des Bauprojekts. „Wir fühlen uns getäuscht, schließlich sollten es vorher ja nur knapp 30 Häuser werden“, sagt Helga Mutzberg.
Das findet auch Andrea Schmidt, die direkt neben dem Baugelände wohnt. „Ich habe die ursprünglichen Pläne sehr befürwortet“, sagt sie. Die jetzt vorgesehene Geschosshöhe sieht sie dagegen äußerst kritisch.
Vladislav Berg von Berg Immobilien verweist darauf, dass es neben dem Baugelände auch schon mehrgeschossige Häuser gebe. „Unser Projekt wird sich gut in die vorhandene Bebauung einfügen“, verspricht er. Mitinvestor Igor Milinewski betont, dass man die Vorschläge der Bürger in die weitere Planung aufnehmen wolle.