Dichterviertel: Investor wehrt sich gegen Bürgerproteste
Im Streit um die geplanten 84 Wohnungen im Vohwinkeler Norden meldet sich der Investor zu Wort.
Vohwinkel. Im Streit um das geplante Bauvorhaben westlich der Lessingstraße hat sich jetzt der Investor zu Wort gemeldet. Die Firma Berg Immobilien mit Sitz in Düsseldorf und Wuppertal wehrt sich gegen den Vorwurf einer überdimensionierten Bebauung.
Vielmehr gehe es um ein attraktives und zeitgemäßes Projekt. Das Unternehmen möchte auf der 1,4 Hektar großen Brachfläche 84 Wohnungen in mehrgeschossiger Bauweise verwirklichen. Ursprünglich waren 30 Wohneinheiten als Doppel- und Reihenhäuser vorgesehen.
Gegen die deutliche Erweiterung laufen die Anwohner nach wie vor Sturm. Auch die Vohwinkeler Politik lehnt das aktuelle Konzept einstimmig ab.
Die massive Kritik kommt für den Investor überraschend. „Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet“, sagt Junior Chef Vladislav Berg. Im Wuppertaler Gestaltungsbeirat seien die Planungen noch sehr positiv aufgenommen worden. „Wir wollen ja gerade eine attraktive Bebauung für die Bürger schaffen“, so Berg. Ziel des Projekts sei ein generationenübergreifendes Wohngebiet.
Nach Ansicht von Mitinvestor Igor Milinewski wären ausschließlich Doppel- und Reihenhäuser in diesem Bereich nicht zu vermarkten. „Durch das angrenzende Gewerbe brauchen wir die mehrgeschossige Bauweise als Lärmschutz“, erklärt Milinewski. Die jetzigen 84 Wohneinheiten seien bereits ein Kompromiss. Zudem soll die Höhe der Mehrfamilienhäuser um ein bis zwei Meter verringert werden.
Anwohnerin Bettina Stieglitz reicht das nicht aus. „Wir sind schockiert über das Ausmaß und die Höhe der Bebauung“, betont sie. „Das Dichterviertel wird dadurch für alle Zeiten verschandelt“, schimpft Stieglitz. Die Bürger befürchten außerdem massive Verkehrsprobleme im Quartier,das durch die Lastwagen der angrenzenden Gewerbebetriebe bereits stark belastet sei.
Die Bedenken werden auch von der Vohwinkeler Politik geteilt. Sie hatte die Offenlegung der aktuellen Pläne einstimmig abgelehnt, kann dabei allerdings nur eine Empfehlung abgeben. Die Entscheidung fällt heute im Stadtentwicklungsausschuss. „Wir erwarten, dass das eindeutige Votum der Vohwinkeler Bezirksvertretung nicht einfach übergangen wird“, sagt Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann. (SPD). Derweil betrachtet der Investor eine mögliche Verzögerung mit Sorge. „Wir würden gern noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen“, sagt Vladislav Berg. Zwischen 15 bis 20 Millionen Euro will das Unternehmen in das Projekt investieren.