Wuppertal Kunststation öffnet zum vierten Kunstadvent

Besucher am Bahnhof können sich bei verschiedenen Performance-Aktionen beteiligen.

Vohwinkel. Dass die Vorweihnachtszeit äußerst kreativ gestaltet werden kann, beweist die Kunststation am Vohwinkeler Bahnhof. An den vergangenen drei Sonntagen fand dort die Veranstaltungsreihe „Kunstadvent“ statt. Dabei waren die Gäste eingeladen, sich an verschiedenen Performance-Aktionen zu beteiligen. Das stieß auf große Resonanz. Mit dem Kunstadvent möchten sich die ehrenamtlichen Kuratoren Eckehard und Tine Lowisch bei allen Besuchern und Unterstützern bedanken. Die Initiatoren der Kunststation laden auch morgen wieder zum „konstruktivkollektiven“ Kaffeetrinken ein. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Von 15 bis 18 Uhr werden künstlerische Weihnachtskarten gedruckt. Dafür steht eine professionelle Tiefdruckpresse zur Verfügung, die vom Wuppertaler Druckgrafiker Stephan Werbeck bereitgestellt wird. Entsprechende Materialien sind vorhanden. Jeder kann sich beteiligen. „Das ist ein Experiment, bei dem wir keine Vorgaben machen möchten“, sagt Eckehard Lowisch. Er ist gespannt, wie sich die Aktion entwickelt. Außerdem können Filmemacher ihre Produktionen zeigen. Weiterhin zu sehen ist in der Kunststation eine Lichtinstallation, die an eine Weihnachtskrippe erinnert.

Bereits an den vergangenen Sonntagen gab es in den Räumen einiges zu entdecken. Am zweiten Advent stand eine Präsentation des Buchs „Der lange Marsch“ zur Ausstellung des Atelier- und Galerie-Kollektivs für intermediale Zusammenarbeit auf dem Programm. Am dritten Advent entstand ein spontanes Kurzfilmfestival mit Beiträgen von Michael Baudenbacher, Katja Nikolai und Zara Zoé Gayk. Rookie-Session-Initiator Jonas Nitschke gründete zusammen mit David Burdina spontan eine Zweimannband, die an diesem Nachmittag ihr erstes Konzert gab.

Auch sonst war es für die Kunststation ein erfolgreiches Jahr. Die Räume im Bahnhof des Stadtteils haben sich seit dem Start zu einer zentralen Plattform der Wuppertaler Kulturszene entwickelt. Hier gibt es einen regen kreativen Austausch. Die hochkarätigen Ausstellungen ziehen auch kunstinteressierte Besucher aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet an. „Es lief bisher wirklich gut“, sagt Eckehard Lowisch. Dabei gab es für die Besucher spannende künstlerische Einblicke. Den Anfang machten im Frühjahr Werke von Andreas M. Wiese. Die Ausstellung „Zu Den Leisen“ zeigte Bilder von Menschen und Räumen. Im Sommer präsentierte dann Stefan Zöllner seine aufwändigen Multi-Media Installationen. Zuletzt wurden analoge Stadtaufnahmen des Wuppertaler Fotografen Ralf Haun ausgestellt.

In den Räumen befanden sich früher erst die Gepäckaufbewahrung des Bahnhofs und später ein Fotostudio. Zwei Jahre lang stand der Ort leer, wurde aber teilweise schon für Kunstobjekte genutzt. Eckehard Lowisch fasziniert der morbide Charme der Räume. Die Kunststation ergänzt sich zudem ideal mit den Aktivitäten des angrenzenden Bürgerbahnhofs. „Im nächsten Jahr wird es mit drei großen Einzelausstellungen und natürlich passenden Sonderveranstaltungen gewohnt spektakulär weitergehen“, verspricht Eckehard Lowisch.