Lienhardplatz: Anwohner sind empört über Kahlschlag

Bezirksvertretung kritisiert, dass nur eine einzelne Linde übrig geblieben ist.

Mehr als 20 Bäume sind neben dem Lienhardplatz gefällt worden.

Foto: Uwe Schinkel

Vohwinkel. Auf unterschiedliche Reaktionen der Bürger stößt die Rodung neben dem Lienhardplatz durch die Clees Gruppe. Mehr als 20 Bäume auf dem Gelände der geplanten Randbebauung fielen dabei in der vergangenen Woche der Motorsäge zum Opfer. Aus der Bezirksvertretung gab es dazu deutliche Kritik. Die Politiker hatten vom angekündigten Teilerhalt des Bestands auf einem begrünten Innenhof mehr erwartet, als die jetzt verbliebene einzelne Linde.

Der Investor beruft sich dagegen darauf, dass von Anfang an nur der Erhalt von höchstens ein bis zwei Bäumen kommuniziert worden sei. Am WZ-Mobil äußerten die Bürger durchaus Verständnis für die Fällung. Angesichts der langen Vorgeschichte des Bauprojekts sind manche aber skeptisch bezüglich einer schnellen Umsetzung. „Ich glaube keinen Versprechungen mehr“, sagt Manfred Conrady. Er wohnte bis Ende der 70er-Jahre selbst in einem der jetzt maroden Häuser neben dem zentralen Stadtplatz. Schon damals sei über einen Abbruch diskutiert worden. „Ich hoffe, dass die Bäume nicht umsonst gefällt wurden“, so Conrady.

Auch Dietmar Queisser wünscht sich einen schnellen Abriss der alten Gebäude. „Ohne die Bäume sieht es ja furchtbar aus“, findet er. Seiner Meinung nach sei ein Bauprojekt dieser Größe allerdings nicht ohne die entsprechende Fällung realisierbar. Das sieht auch die Vohwinkeler Bezirksvertreterin Heidi Schlegel (SPD) so. Allerdings hätte sie sich den Erhalt von mehr als nur einem Baum gewünscht.

Nach Aussage des Investors sind die Abbruchanträge bereits eingereicht und die entsprechenden Maßnahmen sollen möglichst bald anlaufen. Die Clees Gruppe will neben dem Lienhardplatz auf 5000 Quadratmetern Nutzfläche rund 40 Wohneinheiten, eine Senioren-WG, Arztpraxen sowie Einzelhandel verwirklichen.