„Riesenbohrer“ für die Kanalbaustelle
An der Herderstraße wurde die 30 Meter lange Vortriebsmaschine vorgestellt.
Vohwinkel. Bohrer sehen normalerweise anders aus. Vor allem viel kleiner als die fast 30 Meter lange Maschine, die an der Herderstraße auf ihren Einsatz wartet. Doch bei der Kanalbaustelle im Vohwinkeler Norden hat eigentlich nichts Normalgröße: Der Bohrer nicht (der richtigerweise Vortriebsmaschine heißt), die 22 Meter tiefe Grube nicht, in der gearbeitet wird, der Seilbagger nicht, mit dem 45 Tonnen schwere Rohrstücke verladen werden - und auch nicht die Portalkrananlage an der Kreuzung Herderstraße/Homannstraße.
Alles ist einfach riesig: "Einen Vortrieb in dieser Größe hatten wir in Wuppertal noch nicht", sagt Udo Lauersdorf, Abteilungsleiter der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und erläuterte bei der gestrigen Präsentation des Entwässerungsprojekts nochmals das Vorgehen: In den kommenden Monaten wird sich die Vortriebsmaschine von der Herderstraße aus unterirdisch in Richtung Goetheplatz und Park & Ride-Parkplatz vorarbeiten. Dabei werden in die entstehenden Freiräume Rohre mit bis zu 4,20 Meter Durchmesser hydraulisch vorangetrieben. 26 dieser Rohrstücke lagern bereits auf der Baustelle, sie werden mit nächtlichen Schwertransporten angeliefert. Nach seiner Fertigstellung wird der Kanal 850 Meter lang sein.
Eine Patin hat das Tiefbauwerk bereits: WSW-Mitarbeiterin Maria Brehm. Als "Stellvertreterin" der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin aller Bergleute, taufte sie gestern in alter Tradition die Baustelle, wünschte den Arbeiten gutes Gelingen und ließ unter Applaus eine Flasche Sekt an der Vortriebsmaschine zerplatzen: "Glückauf!"