Versammelte Vohwinkeler Erfahrungen im Bahnhof
Im Bürgerbahnhof ist noch bis nächste Woche eine beeindruckende Ausstellung zu sehen.
Vohwinkel. Es sind sehr persönliche Texte, wie sie das Leben schreibt. Lustig, traurig, voller Hoffnung und manchmal auch tragisch. Sie sind Teil einer beeindruckenden Installation mit 150 an dünnen Fäden schwebenden Masken, die im Bahnhof Vohwinkel auf breites Interesse stößt.
Ein Jahr lang haben sich Kinder, Jugendliche und Senioren aus dem Stadtteil mit dem Thema Erfahrung künstlerisch auseinandergesetzt.
In enger Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Vohwinkel, der Grundschule Schlüssel sowie dem Johanniterstift ist dabei die Ausstellung "Generationen Kunstprojekt" entstanden. Umgesetzt wurde sie im Auftrag der Kulturellen Jugendbildung. "Es ist wirklich beeindruckend, wie das Objekt in diesen Räumlichkeiten zur Geltung kommt", sagt Jugendbildungssprecherin Liesel Frowein-Momberger. "Die Wirkung ist für mich das Wichtigste", betont auch die Vohwinkeler Künsterlin Justyna Weitz, von der das Konzept stammt.
LieselFrowein-Momberger, Jugendbildungssprecherin
Dabei wurde für die Masken und die Texte so genanntes Japanpapier verwendet, das einen besonders zerbrechlichen Eindruck unterstreicht. Bei der Hauptinstallation haben die Teilnehmer ganz unterschiedliche Erfahrungen aufgeschrieben. "Ich habe einen echten Fuchs gesehen, das war toll", berichtet der 10-jährige Leon Stürmer, der natürlich seine Geschichte mit dem Vohwinkeler Wappentier beisteuerte. Vielfach steht das Thema Schule im Zentrum. Auch tragische Erfahrungen wie der Tod von Angehörigen gehören dazu. Daneben umfasst die Ausstellung weitere Bilder und Skulpturen. Eine Tränenplastik mit darunter liegenden Scherben haben die Schwestern Duygu und Rüja Kerimoglu modeliert. "Die Tränen symbolisieren traurige Erfahrungen, an denen man wachsen, aber auch wie Glas zerbrechen kann", erklärt die 17- jährige Duygu.
Sichtlich beeindruckt von soviel Kreativität zeigte sich Sozialdezernent Stefan Kühn bei der Ausstellungseröffnung. "Erfahrungen gehören zum Wesen des Menschen und prägen unsere Entwicklung entscheidend", so Kühn. Ein solches Projekt mache Mut, sagte er.
Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann freute sich darüber, dass die Ausstellung, die ab dem 24. September ins Elberfelder Rathaus wandert, ihre Premiere in Vohwinkel hat. Grundsätzlich sollen solche künstlerischen Projekte demnächst öfter im Bahnhof stattfinden. "Wir planen bereits viele kulturelle Angebote und möchten dieses schöne Gebäude damit weiter mit Leben füllen", erklärt Uli Kopka, Sprecher der Initiative "Bürgerbahnhof Vohwinkel".