„Wir müssen den Menschen helfen“

Beim zweiten Flüchtlingscafé kamen rund 50 Asylbewerber und Wuppertaler Bürger ins Gespräch.

Sozialarbeiter Sebastian Woldorf, Stefan Friese, Verantwortlicher für die Übergangsheime, und Sozialdezernent Stefan Kühn vor der ehemaligen Grundschule Yorckstraße, in der ebenfalls Flüchtlinge untergebracht sind.

Foto: Fries, Stefan (fr)

Vohwinkel. Es ist eine wichtige Arbeit für Menschen in Not. Die Flüchtlingshilfe Wuppertal-West engagiert sich mit vielen Angeboten bei der Unterstützung von Asylbewerbern. Dabei möchte der im Frühjahr gegründete Verein den Betroffenen gerade in der schwierigen Anfangsphase ihres Aufenthalts zur Seite stehen.

Von den Flüchtlingen wird dieser ehrenamtliche Einsatz der Mitglieder sehr geschätzt — das zeigte auch der zweite Willkommensnachmittag für die Bewohner des Übergangsheims an der Edith-Stein Straße. Rund 50 Asylbewerber und Bürger aus dem Wuppertaler Westen kamen dabei in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch.

„Wir freuen uns sehr, dass wir hier so gut aufgenommen werden“, sagt Mohamad, der vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen ist. Er ist besonders an den vom Verein angebotenen Sprachkursen interessiert und verfügt bereits über einige Deutschkenntnisse. „Wir sind sehr dankbar für diese Hilfe“, sagt der 35-Jährige, der jeden Tag lernt.

Das freut Gesine Reich, die sich bei den Sprachkursen engagiert. „Die Teilnehmer sind sehr motiviert“, berichtet die Lehrerin. Für die Asylbewerber in Vohwinkel sind die Angebote der freiwilligen Helfer enorm wichtig, da ihre Anerkennungsverfahren in der Regel noch nicht abgeschlossen sind. Bis dahin haben sie kein Anrecht auf das volle staatliche Leistungsspektrum, das etwa auch Sprachkurse umfasst.

„Diese Lücke wollen wir schließen“, sagt der Vorsitzende der Flüchtlingshilfe, Wolfgang Kaiser. Er ist sehr zufrieden mit der bisherigen Entwicklung des Vereins. „Wir konnten Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Bereich gewinnen“, berichtet Kaiser. Dazu gehören unter anderem Vereine, Kirchengemeinden und Parteien. Mittlerweile beteiligen sich mehr als 60 Bürger.

„Wir müssen den Menschen helfen“, sagt etwa Marion Seeling. Sie ist zum ersten Mal beim Willkommensnachmittag dabei und würde sich gerne für Familien mit Kindern einsetzen. Der Verein bietet außerdem Sportmöglichkeiten sowie Unterstützung bei der Wohnungssuche und bei Behördengängen.

„Natürlich wollen wir uns mit unserer Arbeit nicht aufdrängen“, sagt Wolfgang Kaiser. Dem Verein sei die schwieriger Situation der Flüchtlinge bewusst, die oft ihre Familien zurücklassen mussten. Das belastet auch Abdul, der ebenfalls aus Syrien stammt. „Ich kann nachts oft nicht schlafen, weil ich mir große Sorgen um meine Frau und mein Kind mache“, erzählt er.