Wuppertaler zeigen Verständnis für die Schwebebahn-Pausen
Länger unterwegs und oft zu voll — trotzdem sind viele Wuppertaler froh, dass es den Schwebebahn-Expressals Alternative gibt.
Wuppertal. Am Busbahnhof Alter Markt halten ohnehin viele Linien — und in den Herbstferien jetzt auch wieder der Schwebebahn-Express. Aufgrund des Abbaus der Station Werther Brücke und der Erneuerung des Fahrgerüstes pausiert die Schwebebahn noch bis zum 21. Oktober. Ein notwendiges Übel, wie die meisten Besucher am WZ-Mobil finden. Aber mit der Schwebebahn zu fahren, sei schon bequemer.
Daniel Pytlik beispielsweise nutzt normalerweise jeden Tag die Schwebebahn auf dem Weg zur Arbeit. „Ich bin einfach daran gewöhnt“, sagt er. Auch Hülya Kerimoglu findet die Schwebebahn praktischer. „Es geht zügiger. Die Schwebebahn hält nicht an jeder Ampel.“ Das bestätigt auch Resan Hawle.
Dass die Arbeiten in den Ferien ausgeführt werden, sieht Kevin Genz als Nachteil. „Jetzt würde ich öfter mit der Schwebebahn fahren. Aber der Express ist relativ voll, und es dauert länger.“
Shpëtim Thaçi ist der Meinung, dass die Schwebebahn auch pünktlicher kommt: „Es ist komfortabler und es macht mehr Spaß. Man sieht Wuppertal von oben“, sagt er. Für Adonui Berhanu ist es im Schwebebahn-Express zu eng: „Das ist immer so voll. Ich fahre lieber mit der Schwebebahn.“
Ist denn die Ferienzeit nicht die beste Zeit, um an der Schwebebahn zu arbeiten? Das fragen sich auch Hanna Bause und ihr Mann Werner: „Während der Schulzeit ist es ja undenkbar, und wann sollen die Arbeiten sonst gemacht werden?“, sagen sie. Auch Willi Holthaus ist ihrer Meinung. „Die Zeit muss genutzt werden“, behauptet er, „wir konnten uns ja rechtzeitig darauf einstellen. Dann sollte es kein Problem sein.“
Ein Kritikpunkt ist, dass in den Ferienzeiten oft Touristen nach Wuppertal kommen, für die eine Fahrt in der Schwebebahn auf der Besichtigungstour eigentlich Pflicht sei. „Für die ist die Pause natürlich schlecht“, sagt Enoch Arns. Aber wenn während der normalen Arbeitszeiten die Schwebebahn stillgelegt würde, „wären die Leute auch am Meckern“, ist sich Arns sicher.
Karin Püls ist lieber in der Schwebebahn unterwegs, aber auch froh, dass es den Schwebebahn-Express gibt. So voll sei es gar nicht, sagt sie, schränkt aber ein: „In den Stoßzeiten war ich noch nicht unterwegs.“ Eine Belastung sei es aber nicht, mit dem Express zu fahren. Im Gegenteil, manche Haltestellen seien besser zu erreichen, als bei der Schwebebahn.
Per E-Mail hat sich Michael Hefendehl gemeldet. „Natürlich habe ich als aktiver WSW-Kunde Verständnis für die Pausen. Ich hab auch Verständnis dafür, dass die Schwebebahn für Wuppertal unersetzlich ist, aber die Frage ,Ist der Schwebebahn-Express ein gleichwertiger Ersatz’? kann nur mit einem entschiedenen Nein beantwortet werden.“ Das sei aber auch gar nicht möglich, so Hefendehl, der auf die unterschiedlichen Fahrgastkapazitäten von Schwebebahn und Gelenkbussen hinweist. Allein dadurch käme es eben zu überfüllten Bussen und Verspätungen.
