Döppersberg WSW-Umzug wird bis 2021 anvisiert

Wuppertal · Stadt und IHK bestätigen den WZ-Bericht über neue Pläne für den Döppersberg.

Die ehemalige Bundesbahndirektion könnte bald neuer Arbeitsort für rund 500 WSW-Beschäftigte sein.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Die Stadt Wuppertal und die Bergische Industrie- und Handelskammer befürworten den Umzug der Zentrale der Stadtwerke in die leerstehende Bahndirektion am Döppersberg. Damit bestätigten sie einen Bericht in der Samstagausgabe der Westdeutschen Zeitung, in dem alternative Pläne zur Nutzung des Gebäudes beschrieben wurden.

Oberbürgermeister Andreas Mucke, Stadtdirektor Johannes Slawig und IHK-Präsident Thomas Meyer sehen die Pläne für den Umzug der WSW-Zentrale von der Bromberger Straße zum Döppersberg nach mehrmonatigen Verhandlungen mit der Clees-Gruppe „auf der Zielgeraden“. Die Entscheidung liege aber selbstverständlich bei den Stadtwerken und deren Aufsichtsrat.

Im Rathaus war am Montag von einer Win-Win-Win-Situation die Rede. IHK-Präsident Thomas Meyer sprach von einer Lösung, die sich positiv auf die gesamte Bergische Region auswirken werde. Der Konflikt zwischen der Stadt Remscheid, die ein Designer Outlet Center in Lennep plant, und der Stadt Wuppertal, die über mehrere Jahre die Pläne für ein Factory Outlet Center der Clees-Gruppe am Döppersberg förderte, habe wie ein Stachel im Fleisch geschmerzt. Immer wieder sei er auf den Rechtsstreit beider Städte, die sich wegen der DOC/FOC-Pläne gegenseitig verklagt haben, angesprochen worden. Um jedoch in der Konkurrenz um EU-Fördergelder gegenüber anderen Regionen bestehen zu können, müsse das Bergische Land als Einheit auftreten.

Andreas Mucke und Johannes Slawig kündigten an, dass sie den Ratsgremien vorschlagen werden, die Klagen gegen das Remscheider DOC nun zurückzuziehen. Beide sind zuversichtlich, dass Remscheid ebenfalls alle Klagen gegen Wuppertal fallen lassen wird. „Dann wäre eine große Belastung der Bergischen Zusammenarbeit beseitigt“, so Oberbürgermeister Mucke und Stadtdirektor Slawig.

Bis 2021 könnte der Umzug
zum Döppersberg geschafft sein

Die FOC-Pläne sind offensichtlich vom Tisch. Aufgrund einer Reihe offener Fragen im Verhältnis zwischen dem potenziellen Vermieter Clees und dem potenziellen Mieter WSW kann über einen Einzugstermin nur spekuliert werden. „Ich glaube, dass der Einzug der WSW bei einem Umbau schneller möglich sein wird als bei einem Neubau. Im günstigsten Fall rechne ich mit einem Jahr bis anderthalb Jahre“, sagt Mucke.

Die Stadtwerke stehen unter Zeitdruck, denn das Verwaltungsgebäude an der Bromberger Straße ist mit PCB belastet. Bei PCB handelt es sich um polychlorierte Biphenyle in Baustoffen, die seit 2001 weltweit verboten sind. Bisher haben sich die WSW mit Provisorien über die Zeit gerettet. Für Juni 2021 war der Einzug in den Neubau an der Bromberger Straße geplant, aber aufgrund des Baubooms wurde bei einer europaweiten Ausschreibung nur ein Angebot eingereicht - und das lag deutlich über dem gedeckelten Kostenansatz von 46,4 Millionen Euro. Da die Ausschreibung ohne Ergebnis geblieben ist, eröffnen sich Chancen, die Arbeitsplätze für die rund 500 Mitarbeiter in der WSW-Zentrale kostengünstiger zu verlagern. Mit der Idee des Einzugs in die Bahndirektion war Thomas Meyer bei dem  früheren WSW-Chef  Andreas Feicht auf offene Ohren gestoßen. Stadt und Universität unterstützen den Ansatz. So könnten in dem 20 000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex außerdem  ein Willkommens-Zentrum für Studierende der Universität sowie Büroräume der Stadtverwaltung entstehen. S. 19