Stadtwerke: Verluste im Nahverkehr sinken auf hohem Niveau
Der ÖPNV macht 45,7 Millionen Euro Verlust. Die Energiesparte gleicht das aus.
Wuppertal. Die Wuppertaler Stadtwerke haben im vergangenen Geschäftsjahr erstmals einen Umsatz vom mehr als einer Milliarde Euro gemacht. Unter dem Strich blieb gleichwohl ein Minus von 2,7 Millionen Euro. Immerhin: Im Jahr zuvor lag das Minus noch bei knapp 10 Millionen Euro.
Ein dicker Brocken beim Absenken des Minus: Nachdem die WSW einige Leistungen im ÖPNV bei den Buslinien gestrichen haben, beträgt das in der Verkehrssparte gemachte Minus nur noch 45,7 Millionen Euro. Im Jahr davor waren es noch 53,5 Millionen Euro.
Das Geld, um dieses Defizit auszugleichen, stammt natürlich aus der Energiesparte. Wie WSW-Chef Andreas Feicht erklärt, stieg der Stromabsatz um 24 Prozent, der Gasabsatz (wohl auch wegen des recht kühlen Winters Anfang 2013) sogar um 40 Prozent. In der Summe schloss die Energiesparte daher mit einem Ergebnis von 53,6 Millionen Euro ab. Das sind etwa zehn Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2012.
Sorgen bereitet weiter die Energieproduktion im Heizkraftwerk Barmen. Wegen des Verfalls der Strompreise und der starken Zufuhr erneuerbarer Energien und der hohen Kosten von Gas als Brennstoff speiste das Werk nur noch 342 Gigawattstunden ein, ein Rückgang von 283 Gigawattstunden. Die Turbinen in Barmen waren sogar nur an zwei Tagen im Einsatz, wie Feicht erklärt. Er hofft auf politische Entscheidungen, weil das auf Dauer nicht so weitergehe. Zumal das Heizkraftwerk Elberfeld in wenigen Jahren „technisch abgängig“ ist.
Klarer ist die Linie in der Frage der Elekromobilität: Die WSW haben das Ziel formuliert, für Elektroautos und -Fahrräder eine flächendeckende Infrastruktur aufzubauen. So wurden im vergangenen Jahr zehn öffentliche E-Tankstallen und eine Ladestation für Pedelecs errichtet. Diese Zahl soll in diesem Jahr weiter wachsen.