Hochwasser 2021 Starkregenschäden in der Gesamtschule in Wuppertal Barmen sind beseitigt

Wuppertal · Die Räume der Schule wurden umfangreich saniert.

Im neuen Werkraum (v.l.): GMW-Betriebsleiterin Mirja Montag, Schulhausmeister Stephan Block, Arne Brassat (stellvertretender Schulleiter) und GMW-Projektleiter Jan Wand.

Foto: Stadt Wuppertal, GMW, Foto: Frank Buetz/Frank Buetz

Bis zu zwei Meter hoch hatte das Wasser nach dem Starkregenereignis am 14. Juli 2021 in der Gesamtschule Barmen gestanden. Nun konnten am Unterdörnen die Arbeiten zur Wiederherstellung der betroffenen Bereiche abgeschlossen werden. „Der Aufwand, den wir dafür treiben mussten, ähnelte fast demjenigen für einen Neubau“, erläutert Mirja Montag, Betriebsleiterin des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW).

Bezahlt wird die Maßnahme aus dem insgesamt 42 Projekte umfassenden Wiederaufbauplan des Landes Nordrhein-Westfalen für die Stadt Wuppertal. Für die Arbeiten an der Gesamtschule Barmen wurden beim Fördergeber 11,65 Millionen Euro angemeldet. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind: „Wir sind froh darüber, dass wir mit Hilfe des Landes die Gesamtschule Barmen wieder fit machen konnten. Jetzt sind die betroffenen Bereiche nach aktuellen Standards wieder nutzbar und vor Starkregenereignissen besser geschützt. Nach der langen Bauzeit kann die Schule nun aufatmen.“

Dass die Arbeiten drei Jahre gedauert haben, liegt nicht nur daran, dass sie bei laufendem Schulbetrieb stattfanden, sondern insbesondere auch daran, dass die beschädigten Räume nicht einfach eins zu eins wiederhergestellt werden konnten. Im Zuge der Maßnahme mussten sie zugleich an die heute geltenden Standards und Anforderungen in Bezug auf Brandschutz, Schadstoffe und Technik angepasst werden.

Der Starkregen hatte unter anderem die haustechnischen Anlagen, den 250 Meter langen sowie je zweieinhalb Meter breiten und tiefen Medienkanal zur Versorgung mit Wärme, Lüftung, Wasser und Strom sowie die Lehrküche unter Wasser gesetzt. Allein zwei Kilometer rostige Rohrleitungen mussten ersetzt werden. Und weil das Wasser unter den Estrich geflossen war, hatte es sich die Wände hochgezogen, zur Schimmelbildung geführt und auch an der im Boden verankerten Einrichtung der naturwissenschaftlichen Fachräume Rost verursacht. Und in der Sporthalle mussten der Boden samt Unterkonstruktion und Schwingbodenheizung ausgetauscht werden.

Weil der Schulbetrieb aufrechterhalten werden musste, waren für den Unterricht zunächst vier Räume in der Friedrich-Engels-Allee angemietet und später vier provisorische Unterrichtsräume im westlich gelegenen C-Trakt eingerichtet worden. Für Material aus den Klassenräumen wurden Container auf dem Hof aufgestellt. Und weil im E-Trakt nur eine geringe Schimmelkeimbelastung festgestellt worden war, konnte dieser vorübergehend noch genutzt werden. In die Länge gezogen wurden die Arbeiten durch die Einschränkungen unter Corona-Bedingungen, durch Lieferengpässe und durch Schwierigkeiten, Firmen für die verschiedenen Gewerke zu finden.

Um künftigen Überflutungen vorzubeugen, wurden zum einen vor den fünf nördlich gelegenen Notausgängen des Schulgebäudes 80 Zentimeter hohe druckwasserdichte Fluttore angebracht, Abdichtungen hergestellt und Entwässerungsanschlüsse erneuert, die bei einem Rückstau aus der Kanalisation automatisch schließen. Zum anderen wurden an den tief liegenden Notausgängen der Sporthalle druckwasserdichte Türen eingebaut, Überdachungen montiert und ebenfalls Entwässerungsanschlüsse erneuert.

Während der Maßnahme, bei der parallel innerhalb und außerhalb des Gebäudes gearbeitet wurde, musste die Schule erhebliche Einschränkungen hinnehmen. „Das Ganze war auch eine logistische Herausforderung“, zieht Mirja Montag Bilanz. „Wir sind daher sehr dankbar für die gute Kooperation mit der Schulleitung.“ Stadtdirektor Matthias Nocke: „Nach langer Durststrecke haben die Schülerinnen und Schüler ihre Schule wieder – und das in modernisiertem Zustand mit vielen neuen Funktionen. Nun entsprechen die Räume den aktuellen Anforderungen, sind barrierefrei und multifunktional. Danke, dass alle so gut mitgearbeitet und so lange ausgehalten haben.“

(Red)