Wuppertal Stiftung unterstützt Familien mit krebskranken Kindern
Wuppertal · Elf Familien aus Wuppertal und dem Umland bekommen Hilfe.
Hirntumore sind die zweithäufigste Krebsart bei Kindern und Jugendlichen. Rund 430 von ihnen erhalten in Deutschland jedes Jahr diese Diagnose. Anlässlich des Hirntumormonats Mai stellt die Elberfelder Gert und Susanna Mayer Stiftung ihre Forschungsprojekte vor.
Gert Mayer, Firmenchef von WKW.automotive, hatte seine Unternehmensteile nach seinem Tod in die Stiftung eingebracht. Vor drei Jahren nahm sie ihre Arbeit auf. Alleine vergangenes Jahr wurden 5,7 Millionen Euro Projektmittel bewilligt, die über die nächsten Jahre ausgezahlt werden. Außerdem unterstützt die Stiftung betroffene Familien. „Für die Familien ist es eine große Hilfe und Entlastung, wenn wir ihnen die finanzielle Last nehmen“, erklärt Christian Müller, Pressesprecher der Stiftung. Denn eine Krebserkrankung bringt das komplette Familienleben durcheinander und erfordert oft zusätzlich Fahrten zum weit entfernten Krankenhaus oder eine Unterbringung von Vater oder Mutter vor Ort. 42 000 Euro wurden 2018 an Familien direkt ausgezahlt, dieses Jahr sind es schon 54 000 Euro. Elf Familien aus Wuppertal und dem Bergischen Land profitieren derzeit von dieser Hilfe. Sie läuft jeweils sechs Monate lang und wird meist über die Sozialdienste der Kinderkrebskliniken vermittelt.
Bei den Projekten finanziert die Stiftung sowohl die Forschung zur Entstehung und Bekämpfung einzelner Krebsarten als auch Projekte zur Verbesserung der Versorgung der jungen Patienten. Außerdem geht es darum, Kinder und Jugendliche für das Thema Krebs zu sensibilisieren.
Das Ziel ist ein besser
verträgliches Medikament
So forscht das Kinderkrebs-Zentrum Hamburg mit Hilfe der Wuppertaler Stiftung, wie sich ein spezieller Hirntumor („Ependymomen“) auf molekularer Ebene angreifen lässt. „Wir hoffen dadurch auf eine weniger aggressive Behandlung dieser Krebsart, die oft Kleinkinder betrifft“, sagt Christian Müller. Dafür müssen die Wissenschaftler jedoch erst einmal die biologischen Eigenschaften dieses Krebses besser verstehen.
Das Universitätsklinikum Düsseldorf testet Wirkstoffe, die bei anderen Krebsarten helfen, am schnell wachsenden Tumor AT/RT. „Die bisherigen Medikamente sind alle sehr hoch dosiert und nebenwirkungsreich“, erklärt Müller. Deshalb ist das Ziel ein besser verträgliches Medikament.
Ärzte des Universitätsklinikums Münster testen neue Behandlungsansätze bei Glioblastomen, die bisher sehr schnell zum Tod führen. Die Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden dokumentieren kurz-und mittelfristige Folgen der Protonentherapie, einer neuen, schonenderen Form der Strahlentherapie. Insgesamt fördert die Mayer-Stiftung diese Projekte mit 945 000 Euro.
Neue Projektanträge konnten bis Februar bei der Mayer-Stiftung eingereicht werden; derzeit begutachten Experten die Anträge. Das dreiköpfige Kuratorium der Stiftung entscheidet dann endgültig über die Vergabe der dieses Jahr zur Verfügung stehenden Mittel.