Stromausfall: Studenten eine Samstagnacht ohne Strom — ein Erlebnisbericht
Wie die Bewohner des Studentenwohnheims an der Bergischen Uni mit dem kapitalen Stromausfall zurechtkamen.
Wuppertal. Es war kurz nach 21.30 Uhr, als ich mich grade dazu entschlossen hatte, eine Werbepause im Fernsehen zu nutzen, um mir die Zähne zu putzen. Gerade als ich die Türe geschlossen hatte, passierte es: ein totaler Stromausfall.
Zunächst waren meine Mitbewohnerin und ich ziemlich überfordert. Was sollten wir jetzt machen — ohne Strom, Internet, Fernseher? Etwa miteinander reden oder etwas zusammen unternehmen?
Das ist wirklich etwas sehr Ungewöhnliches für uns Studenten des heutigen Zeitalters. Normalerweise, wenn wir nicht gerade irgendwo anders die Umgebung unsicher machen, sitzen wir vor dem Laptop, PC oder Fernseher und meiden jeglichen menschlichen Kontakt.
Aber diese Nacht hat doch wiederum bewiesen, wie viel Spaß man auch ohne Strom und Internet haben kann. Wir gingen auf den Balkon und zündeten jede Kerze an, die wir finden konnten. Es dauerte nicht lange, bis sich auch andere Studenten des Wohnheims zu uns gesellten. Zunächst gab es nur Small Talk, ängstliche Gesichter, langes Warten und das Hoffen auf Elektrizität. Aber je länger wir auf den Strom warteten, desto größer wurde unsere Kreativität, was man im Studentenwohnheim mit einem Stromausfall anfangen könnte.
So kam uns die Idee: Immer wenn sich ein verängstigter Student in die Dunkelheit vor unserem Balkon verirrte, leuchteten wir ihn mit einer Taschenlampe an und riefen „Lauf, er ist direkt hinter Dir!“ Ein Heidenspaß. Schließlich verkleideten sich einige Studenten des Wohnheims als Zombies und verbreiteten Angst und Schrecken.
Während andere daran arbeiteten, die Menschen mit Strom zu versorgen, hatten wir Studenten einen Spaß, mit dem keiner gerechnet hatte.
Woher sollten wir auch wissen, wie viel Spaß es macht, mit echten Menschen im Dunklen draußen zu sein, wenn wir normalerweise drinnen vor unseren elektronischen Geräten sitzen? So hatte der Stromausfall im Studentenwohnheim der Bergischen Universität Wuppertal doch noch etwas Gutes — etwas, mit dem keiner gerechnet hat.