Wuppertal Telefonaktion zu Online-Spielsucht

Wuppertaler Experten beraten am Weltverbrauchertag am Telefon.

Christiane Krause, Marlene Pfeiffer und Angelika Thalmann (v.l.) beraten am Mittwoch am Telefon unter anderem zum Thema Sucht. Fotos (2): Anna Schwartz/Archivfoto: Stefan Fries

Wuppertal. Frische Guthaben, mehr Leben, eine besondere Ausstattung von Figuren oder mehr Speed erhalten Spieler nicht auf Dauer kostenlos, sondern oft nur, wenn sie weitere Spielanreize real bezahlen. Nur: Dass im Eifer des Gefechts plötzlich richtiges Geld ins Spiel kommt, wird zu Spielbeginn meist nicht deutlich genug angezeigt.

Computerspiele sind laut repräsentativer Umfrage des Digitalverbands Bitkom von 2015 in der Mitte der Gesellschaft angekommen: 42 Prozent aller Bundesbürger, also 30 Millionen Personen ab 14 Jahren, spielen Computerspiele. Computerspiele finanzieren sich auf dem Markt für mobile Endgeräte oft nicht mehr über einen Einmalkaufpreis, sondern werden zunächst vermeintlich kostenlos angeboten.

Im Verlauf des Spiels ergeben sich an bestimmten Stellen Zukäufe, die Spieler tätigen sollen, um im Spiel zu bleiben. Die Idee des „Free-to-Play“-Prinzips ist, dass zahlreiche Spielinhalte mit einem Geldwert versehen sind und den Spielern innerhalb des Spiels zum Kauf angeboten werden können. Zu Geld gemacht werden etwa rein optische Spielinhalte, die beispielsweise nur das Aussehen der Spielfigur verändern, ohne dass deren Fähigkeiten oder Eigenschaften verändert werden, aber auch Elemente, die den Spielfortgang unmittelbar beeinflussen oder erst ermöglichen, etwa weil ein Level erst durch einen „In-Game“-Kauf zugänglich wird.

Vielfach wird der Spielspaß auch entscheidend beeinflusst, wenn zeitraubende Spielvorgänge erst durch Zukäufe wesentlich beschleunigt werden können. Durch den spielerischen Anreiz und durch den vermeintlichen „Gratis-Charakter“ drohen den Spielern im besonderen Maße Kostenfallen und -spiralen, über die sie informiert werden sollen, um nicht auf Tricks und Finten der Free-to-Play-Spielemacher hereinzufallen. Wie das einträgliche Geschäftsmodell von „Free-to-Play-Games“ funktioniert und wie man vor allem minderjährige Spieler vor unübersichtlichen Zusatzkosten schützen kann, dies ist Thema am diesjährigen Weltverbrauchertag, zu dem die Verbraucherzentrale in Wuppertal gemeinsam mit der Suchtberatung der Caritas am Mittwoch, 15. März, in der Zeit von 16 bis 18 Uhr im Rahmen einer Telefonberatung informieren.

Besonders die Eltern von online spielenden Kindern können sich über die rechtlichen Tücken und die oft negativen psychischen, sozialen und körperlichen Folgen von hohem Online-Spiele-Konsum beraten lassen.