Teure Rohstoffe: Die Preise fürs Eis bleiben in Wuppertal stabil
Wuppertals Eiscafés reagieren gelassen auf die gestiegenen Preise für Milch und Zucker.
Wuppertal. Die Sonne scheint, das Wetter ist schön, es ist wieder Zeit zum Eisessen. Ob im Elberfelder Zentrum, am Alten Markt in Barmen oder in anderen Stadtteilen — die Eisdielen sind wieder voll. Doch wie lange das noch so sein wird, steht in den Sternen. Denn durch die gestiegenen Rohstoffpreise für Zucker und Milch drohen Preiserhöhungen. Die WZ hat sich umgeschaut, wie die heimischen Eisverkäufer reagieren.
Im Eiscafé de Col in der Friedrichstraße in der Elberfelder Innenstadt ist noch nichts von den Veränderungen zu merken. „Wir sind zurzeit in einer Krise, wir wollen unsere Kunden nicht verlieren“, begründet Besitzer Tiziano de Col die stabilen Preise. 70 Cent kostet dort die Kugel. Und das wird vorerst auch so bleiben. „Für dieses Jahr stehen die Preise fest“, sagt Tiziano de Col, der allerdings noch nicht weiß, wie sich die Preiserhöhungen auf das kommende Jahr auswirken werden.
Ein paar Straßen weiter im Eiscafé Clauß sieht es ähnlich aus. Zwar bestätigt Besitzer Karlfried Clauß, dass er die Auswirkungen der Rohstoffpreise merkt, „wir können uns aber keine Preiserhöhungen erlauben, wenn wir keine Kunden verlieren wollen“.
Tiziano de Col, Besitzer des gleichnamigen Eiscafés
Und Kunden verlieren ist das Letzte, was sich Clauß leisten kann. „Die Eisproduktion ist ohnehin teuer und sehr energieaufwendig“, sagt er und verweist auf die Maschinen. 26 000 Euro kostet allein der neue Pasteurisierer, 30 000 Euro die alte Eismaschine.
Müssen Eiscafés wie das Clauß dementsprechend nun mit Gewinneinbußen rechnen? „Nein“, sagt der Besitzer. Im Gegenteil: „Je mehr andere Cafés die Preise erhöhen, desto mehr Kundschaft ziehen wir mit unseren niedrigen Preisen an.“
Eines dieser anderen Eiscafés, die die Preise erhöht haben, ist das Firenze in den Elberfelder City Arkaden. Marco Celot, Geschäftsführer im Firenze: „Unsere Preise sind von den Preisen der Zutaten abhängig. Wir bieten nach wie vor dieselben Produkte an und sind deshalb gezwungen, die Preise zu erhöhen.“ Selbst die Benzinkosten beeinflussten den Preis einer Eiskugel, berichtet Celot und erklärt: „Unsere Zutaten werden aus Italien importiert.“
So unterschiedlich ist der Umgang mit den veränderten Begebenheiten. Bislang legen die wenigsten Cafés die Kosten auf ihre Gäste um. Sie wollen nicht riskieren, Kunden zu verlieren. Die Gefahr besteht. So heißt es im Eiscafé Serafino am Werth in Barmen: „Wir können nicht erhöhen. Die Leute haben kein Geld.“