Tierwelt Überraschender Nachwuchs beim Europäischen Waldrentier im Grünen Zoo Wuppertal

Wuppertal · Da staunte das Tierpflegeteam wohl nicht schlecht, als es am Montag, 27. Mai, neben Waldrentier-Kuh Orvokki ein frisch geborenes Jungtier entdeckte.

Mit Geduld kann man das Jungtier bereits auf der Außenanlage entdecken.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal/Claudia Philipp

Da Orvokki erst seit März diesen Jahres im Grünen Zoo Wuppertal lebt und die Tragzeit beim Waldrentier sieben bis acht Monate beträgt, hatte noch niemand mit Nachwuchs gerechnet, teilte der Zoo in den Sozialen Medien mit. Das zweijährige Weibchen war demnach bereits unerkannt tragend, als es vor zwei Monaten aus dem Zoo Helsinki nach Wuppertal kam.

Die junge Waldrentier-Kuh kümmert sich fürsorglich um ihr erstes Jungtier, das auf der Außenanlage zur Welt kam. Das männliche Kalb wurde am Dienstag, 28. Mai, geimpft und bekam zur Stärkung eine Infusion mit Vitaminen. Am Mittwoch folgte es munter seiner Mutter über die weitläufige Waldanlage. Um den Nachwuchs dort zu entdecken, braucht man mitunter etwas Geduld und gute Augen. Oft liegt der Kleine zusammengerollt im Laub, während seine Mutter im ihn herum auf Futtersuche ist. Gemeinsam mit Orvokki und ihrem Jungtier lebt auch noch ein erwachsenes männliches Waldrentier im Grünen Zoo, das im Moment aber stets großen Abstand zu Mutter und Kalb hält.

Das Europäische Waldrentier ist eine Unterart des Rentiers, die nur noch in kleinen Gebieten in Finnland und Russland vorkommt. In Finnland war das Waldrentier um 1900 bereits ausgestorben. Durch aus Russland eingewanderte Tiere und Wiederauswilderung von nachgezüchteten Tieren aus Zoologischen Gärten sind heute auch in Finnland wieder Populationen heimisch.

Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird das Europäische Waldrentier als „gefährdet“ eingestuft. Der Grüne Zoo Wuppertal beteiligt sich am Europäischen Ex-Situ-Programm, das die Zucht der Rentiere in menschlicher Obhut koordiniert. Mit dem aktuellen Jungtier leistet der Grüne Zoo einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser bedrohten Tierart.

(Red)