Umbau und Brandschutz: LCB macht drei Monate zu
Drei Millionen Euro fließen bis 2010 in den Traditionsbau. Neben dem Brandschutz gibt’s ein neues Dach.
Wuppertal. Nach der Schlappe für das Haus der Jugend im April - das Land NRW erteilte der großen Lösung mit neuem Raumkonzept die Absage - geht das Dauerthema um den Umbau der Ruhmeshalle am Geschwister-Scholl-Platz in die nächste Runde. Ende November lief die Betriebsgenehmigung für das Haus aus, neue Teilgenehmigungen gibt es für den Live Club Barmen, für die Stadtbibliothek und alle weiteren Räume im Erd- und Zwischengeschoss. Die anderen Räume sind ab sofort geschlossen.
Schuld ist mal wieder der Brandschutz. Für etwa 1,25Millionen Euro muss eine neue Lüftungs- und Entrauchungsanlage eingebaut werden, die alte stammt noch aus den späten 50er-Jahren. Auch eine neue Löschwasseranlage und neue Brandmelder müssen her, zusätzliche Rettungswege werden eingerichtet. Das Geld dafür ist schon seit 2005 im Haushalt eingestellt. Die Bauarbeiten sollen 2009 beginnen, vorher muss der neue Bauantrag aber noch dem Brandschutzkonzept angepasst werden. Warum die Verzögerung? "Die Planung lag auf Eis, weil wir auf die Landesförderung gehofft haben. Wir mussten ein neues Brandschutzkonzept erstellen. Dabei konnten wir nicht auf die vorhandene Planung zurückgreifen", sagt Thomas Lehn, Produktmanager im Gebäudemanagement.
Doch mit der Erneuerung des Brandschutzes ist es noch lange nicht getan: Das U-förmige Glasdach ist aus energetischen Gründen nicht tragbar, es wird gegen ein gedämmtes Dach ausgetauscht. Außerdem wird die Kunsthalle komplett saniert, bekommt eine neue Heizung, neue Fenster und Böden und die Beleuchtung wird ausgetauscht. Auch der Eingangsbereich des Gebäudes mit der Treppe wird saniert, die Sandstein-Fassade wird umfänglich gereinigt.
Die Kosten für die gesamte Maßnahme liegen bei zirka drei Millionen Euro, zwei Drittel davon fließen in den Brandschutz, der Rest in die Sanierung. Für die Hauptarbeiten im Dachgeschoss rechnet die Stadt mit einer Bauzeit von 15 Monaten, im Sommer 2010 soll alles fertig sein.
Der Betrieb im Live Club läuft erstmal bis Mai 2009 weiter - allerdings mit abgespeckten Programm und mit maximal 350 Gästen. Dann werden auch dort kleinere Umbauarbeiten vorgenommen. Ab Juni bliebt der Live Club dann wohl für drei Monate geschlossen. "Wir hatten bis vor wenigen Tagen keine Planungssicherheit, da wir nicht wussten, ob wir für die Bauzeit eine Teilgenehmigung kriegten", sagt Franz Schmid, Leiter des LCB. Deshalb seien für Dezember nur drei Veranstaltungen geplant. Größere Veranstaltungen werden in den nächsten zwölf bis 15 Monaten in die Börse, ins Forum oder in die Unihalle ausgegliedert. Angedacht werden auch Außenaktivitäten, "vielleicht gehen wir on tour und bewegen uns zum Publikum", kündigt Schmid an. "Gottseidank können wir in 15 Monaten wieder volles Programm fahren."