Umfrage: Stadthallen-Besucher können ihre Wünsche äußern
Das Stadthallen-Team möchte mehr Zuschauer aus dem Umkreis gewinnen. Deshalb wird das Publikum ab heute analysiert.
Wuppertal. „Wie oft besuchen Sie die Historische Stadthalle? Gibt es Angebote, die Sie vermissen? Was könnte ein Konzerthaus wie die Historische Stadthalle Ihrer Meinung nach tun, um bei jungen Menschen mehr Interesse für klassische Musik zu wecken?“
Fragen über Fragen, die Besucher der Wuppertaler Stadthalle bis Ende März beantworten sollen. Dass das dortige Team herausfinden möchte, wie Gäste zu Konzerten anreisen, wie viel Geld sie pro Jahr für Konzertbesuche ausgeben und wie sie ihre Tickets buchen, hat natürlich einen Grund: „Wir möchten uns stärker an den Bedürfnissen unserer Kunden und Besucher orientieren“ — das ist die Erklärung, die sich auf dem druckfrischen Umfragebogen findet, der ab heute in der Stadthalle ausliegt. „Wir möchten langfristig ein neues Besucherpotenzial in die Halle bringen“, ergänzt Geschäftsführerin Silke Asbeck auf WZ-Nachfrage. „Umland-Akquise“ heißt das Zauberwort.
500 Veranstaltungen und insgesamt rund 200 000 Gäste zählt das Stadthallen-Team pro Jahr. Eine Frage interessiert Asbeck deshalb ganz besonders: „Wo kommen unsere Konzertbesucher eigentlich her?“ Eine Antworte möchte sie nicht alleine finden, zumal ein wichtiger Anstoß von außen — von der High End Society — kam. Das Dienstleistungsunternehmen versteht sich als zentrale Anlaufstelle der internationalen Audio-Branche und führt die Umfrage zusammen mit der Stadthalle durch.
Profitieren sollen beide Seiten: Während sich die High End Society Aufschlüsse über das Hörverhalten verspricht („Wie oft hören Sie zu Hause Musik über Tonträger?“), hat das Stadthallen-Team andere Prioritäten.
Zwar zeigt sich Asbeck mit der Entwicklung — mit den Veranstalteranfragen und Besucherzahlen — allgemein zufrieden: „2013 hatten wir ein kulturelles Highlight-Jahr.“ Trotzdem möchte sie ein spezielles Standbein langfristig ausbauen: Busreisen für Kulturinteressierte gilt das gesteigerte Interesse.
Gruppentouren, die aus umliegenden Regionen zu speziellen Veranstaltungen Kurs auf die Stadthalle nehmen, sind, so Asbeck, „ein neues Feld für uns“. Ein Unternehmer aus Leichlingen beispielsweise brachte jüngst Gäste ins Tal. „Viele kannten die Halle nicht und brachten den Mund nicht zu, als sie sie sahen“, freut sich Asbeck.
Während prominente Comedians und Bands von vorneherein Zugpferde sind, soll vor allem der klassische Musikbereich einen zusätzlichen Anstoß erhalten. Das gilt auch für das Wuppertaler Sinfonieorchester. Auch wenn dessen Konzerte in der Regel gut besucht sind, sähe Asbeck gerne mehr Gesichter aus dem Umland im Publikum: „Der Kreis der Zuhörer hört oft an der Wuppertaler Stadtgrenze auf. Das lässt sich ausbauen.“
Wer mitmacht, setzt seine Kreuze am Ende auch für den guten Zweck: Für jedes Interview wollen Stadthalle und High End Society gemeinsam 50 Cent spenden. Wohin das Geld fließt, entscheidet jeder Teilnehmer selbst. Zur Auswahl stehen die Wuppertaler Tafel, die Junior Uni und das Kinderhospiz.