Vandalismus Unbekannte verwüsten Kapelle an der Wuppertaler Nordbahntrasse

Wuppertal · Zwei Männer traten Scheiben ein. Eine Videokamera zeichnete ihre Tat auf.

Die Unbekannten traten Scheiben aus der Kapelle.

Foto: Regine Widmayer-Wagner

Die Trassenkapelle an der Wuppertaler Nordbahntrasse ist erneut zerstört worden. Nach Angaben des Betreibers Wichernhaus haben Unbekannte Scheiben aus dem Gebäude herausgetreten und Kerzenständer durch die Gegend geworfen. Die Fahrradkapelle ist schon öfters Opfer von Vandalismus geworden. Doch Geschäftsführerin Regine Widmayer-Wagner sagt: „So schlimm war die Zerstörung noch nie.“

Die Täter haben zwar eine Videokamera zerschlagen, jedoch nicht bemerkt, dass sie von einer zweiten gefilmt wurden. „Auf dem Material sind zwei Männer zu erkennen“, sagt Widmayer-Wagner. Die Kriminalpolizei ermittele.

Eigentlich sollte die Kapelle allen Nutzern rund um die Uhr frei zur Verfügung stehen. Allerdings musste nach der Eröffnung im März 2015 mit Kameras und Zäunen nachgerüstet werden, weil es in dem Raum der Ruhe immer wieder zu Vandalismus und Alkoholgelagen kam. Rund 4000 Euro mussten 2020 allein an Materialkosten aufgebracht werden.

Bis 2017 sorgte eine Kamera-Attrappe für den erwünschten abschreckenden Effekt, aber als diese als „Dummy“ erkannt und zerstört wurde, nahm die Zahl der Sachbeschädigungen enorm zu. „Wir haben immer wieder Strafanzeigen gestellt und die Polizei alarmiert, aber ohne Erfolg, da die Beweise fehlten“, so die Geschäftsführerin der gemeinnützigen Gesellschaft damals.

175 000 Euro hatte der Bau der Wichernkapelle gekostet. Nahezu die Hälfte der Kosten wurde über Spenden finanziert. Bis auf die Abendstunden sollen die Tore an beiden Eingängen weiter für alle offen stehen, die dort einkehren wollen. Bauherr der Kapelle ist der Verein Wichernhaus Wuppertal, Kooperationspartner die Vereinigte Evangelische Mission.

(neuk)