Campus Wuppertal Uni-Mitarbeiter nehmen E-Bikes mit ins Büro - es fehlt an Stellplätzen

Südstadt. · An der Uni fehlt es aus Sicht der Radfahrer an Stellplätzen für E-Bikes. Das Hochschul-Sozialwerk will daran etwas ändern.

Vor dem Gebäude V/W steht neben der Tony Cragg-Skulptur ein Satz neuer Abstellbügel.

Foto: Martin Wosnitza

Radverkehr ist ein Studien-Fach: Anfang des Jahres vergab das Bundesverkehrsministerium sieben Stiftungsprofessuren an verschiedene Hochschulen mit dem Ziel, den Radverkehr in Forschung und Lehre zu verankern – so auch an die Uni Wuppertal. Doch wie attraktiv ist die Uni für fahrradfahrende Mitarbeiter und Studenten?

Derzeit verfügt die Universität am Campus Grifflenberg über 60 Abstellplätze. Erst vor kurzem kamen am Ersatzbau V/W wenige Fahrradbügel hinzu. Lara Ehlis (31), Promotionsstudentin der Allgemeinen Literaturwissenschaft, nutzt für ihr Fahrrad jene an der Kunst- und Designfakultät, wenn auch mit Bedenken: „Da steht es ganz ungeschützt und ich werde mir jetzt extra ein gutes Fahrradschloss zulegen, damit ich nicht jedes Mal ein schlechtes Gefühl habe.“ Es mit ins Büro zu nehmen, wäre eine Option, „wenn ich etwa mit dem Rad meines Mannes fahre, das viel neuer und hochwertiger ist.“

Das Hochschul-Sozialwerk
möchte Boxen einrichten

Letztere Option würden laut Matthias Greiling (43), Uni-Mitarbeiter im Zentrum für Informations- und Medienverarbeitung (ZIM), viele seiner Kollegen nutzen. Über Twitter hat er unter dem Namen @UniRadler einen Aufruf gestartet, um „für die Bereitstellung von Fahrradboxen und überdachte Fahrradständer (…) bei der Universitätsleitung zu werben.“

„Abschließbare Fahrradboxen sind derzeit nicht in der Planung“, erklärt Jasmine Ait-Djoudi, Leiterin der Universitätskommunikation. Uni-Mitarbeiter könnten jedoch ihr Rad mit ins Büro nehmen, wenn „andere Mitarbeiter nicht gestört oder im Platz beschnitten“ werden, sagt sie.

Das Hochschul-Sozialwerk (HSW) hingegen, das etwa die Mensen und Cafeterien am Campus betreibt, plane laut Geschäftsführer Fritz Berger den Bau einer kleinen Fahrradbox für acht Räder – für mehr sei kein Platz vorhanden: „Wir wissen aber, dass inzwischen weit mehr Mitarbeiter privat mit einem E-Bike fahren und zumindest ein Teil bei gutem Wetter damit zusätzlich zur Arbeit kommen würde, wenn das Mobil sicher in der Nähe geparkt werden könnte.“ Deshalb favorisiere das HSW „die Schaffung von Park-Etagen in den Parkhäusern.“

Das Fahrrad als
Alternative zum Auto

„Dies ist aus bautechnischen Gründen derzeit nicht realisierbar“, führt Ait-Djoudi aus und ergänzt: „Schon jetzt weisen wir aufgrund des Zuwachses an Studenten in den letzten zehn Jahren zu wenig Parkplätze aus.“ Sie beteuert, dass die Universität versuche, das Fahrrad als Alternative zum Auto zu unterstützen, nennt dabei aber keine konkreten Maßnahmen, sondern gibt zu bedenken: „Bei diesen Bemühungen sind aber sicherlich die besonderen Gegebenheiten unserer zwei Standorte Grifflenberg und Freudenberg zu berücksichtigen (Hügellage), zu denen nur wenige Studierende und Beschäftigte mit dem Fahrrad kommen.“

Die Uni hat etwa 2500 Parkplätze für Autos, und 125 Bügel für Räder. Laut dem Forschungsprojekt „BMM Hoch drei – Betriebliches Mobilitätsmanagement im Bergischen Städtedreieck“ nutzen mehr als 50 Prozent der Mitarbeiter das Auto für den Arbeitsweg und 22 bis 24 Prozent der Studenten. Das Rad ist weit abgeschlagen.