Urteil: Hohe Haftstrafen für die „Pizza-Räuber“
Vier junge Vohwinkeler wurden am Mittwoch wegen einer Serie von Überfällen auf Pizzaboten und Taxifahrer verurteilt.
Vohwinkel. Schwerer Raub und besonders schwere räuberische Erpressung: Im „Pizza-Prozess“ wurde am Mittwoch der Hauptangeklagte (19) nach Jugendstrafrecht zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Bei einem der Komplizen (20) — er befindet sich wie der Hauptangeklagte seit Dezember in U-Haft — wurde das Strafmaß auf drei Jahre Haft festgelegt. Bewährung ist somit für beide ausgeschlossen. Auch zwei weitere Angeklagte (21, 19) — sie hatten bei je einem Überfall den Fluchtwagen gesteuert — bekamen die Quittung. Sie wurden zu zwei Jahren, beziehungsweise einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt.
Wie berichtet, hatten die „Pizza-Räuber“ — sie kommen alle aus Vohwinkel — Ende des vergangenen Jahres mit einer Serie von Überfällen für große Angst unter Wuppertals Pizzalieferanten gesorgt. In drei Fällen soll der Hauptangeklagte mit einem Messer bewaffnet gewesen sein und reihenweise Geldbörsen erbeutet haben. Im selben Zeitraum wurden auch drei Taxifahrer ausgenommen. Dabei erlitt eine Fahrerin (59) aus Wuppertal eine Schnittwunde an der Hand, ein Kölner Taxifahrer (62) eine Platzwunde am Hinterkopf.
Das Motiv des Hauptangeklagten: Der bisher nicht straffällig gewordenen 19-Jährige hatte seine Hoffnungen in eine Profikarriere als Fußballer gesetzt. Geschürt wurde diese Hoffnung offensichtlich durch einen Berater, der dem Angeklagten eine „internationale Karriere“ versprochen haben soll. Als der Traum platzte, verbrachte der 19-jährige Vohwinkeler seine Zeit zunehmend in Spielhallen. Mit den Überfälle „verdiente“ sich der 19-Jährige das Geld für die Spielautomaten.