Urteil im Prozess gegen rumänische Skimming-Bande erwartet
Im Prozess gegen eine bundesweit aktive rumänische Skimming-Bande wird am Mittwoch in Wuppertal das Urteil gegen den Hauptangeklagten erwartet.
Wuppertal (dpa). Im Prozess gegen eine bundesweit aktive rumänische Skimming-Bande wird am Mittwoch in Wuppertal das Urteil gegen den Hauptangeklagten erwartet. Das teilte ein Sprecher des Wuppertaler Landgerichts am Dienstag mit. Der 30-jährige Rumäne soll von Dortmund aus Manipulationen an Geldautomaten in diversen Bundesländern gesteuert haben.
Ihm werden bandenmäßiger Computerbetrug sowie die Fälschung von Zahlungskarten vorgeworfen. Dadurch sollen mehr als eine Million Euro von Konten der Bankkunden abgezogen worden sein. Der Bande waren in der Anklageschrift Manipulationen an Geldautomaten in Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Niedersachsen und Hessen vorgeworfen worden.
Als „Skimming“ wird das Ausspähen von EC-Kartendaten bezeichnet, um Kopien der Karten anzufertigen und damit die Konten der Besitzer zu plündern. Sieben Rumänen im Alter von 23 bis 49 Jahren waren angeklagt. Fünf Mitangeklagte wurden bereits abgeurteilt und erhielten Haftstrafen zwischen einem Jahr und dreieinhalb Jahren. Der Prozess hatte vor vier Monaten begonnen.
Die Bande soll in Deutschland Daten ausgespäht und dann die Konten der Besitzer von Italien, Großbritannien und Mexiko aus abgeräumt haben, um die Schutzmaßnahmen der deutschen Banken zu umgehen. Bei Durchsuchungen waren Minikameras und Kartenlesegeräte gefunden worden.
Die Festnahmen erfolgten in Dortmund, Lüdenscheid und Aschaffenburg. Hinter dem bundesweit stark zunehmenden Datenklau sehen die Ermittler Strukturen internationaler organisierter Kriminalität. Die Hintermänner seien im rumänischen Bacau entdeckt worden, hatte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft gesagt.