Wuppertal Verdienstorden: Für das Beste in Nordrhein-Westfalen

Für ihre Arbeit mit Kindern ist Lieselotte Winnacker-Spitzl mit dem Verdienstorden des Landes NRW geehrt worden.

Foto: Sergej Lepke

Wuppertal. Lieselotte Winnacker-Spitzl ist am Donnerstag in Düsseldorf mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Das Land ehrt damit Menschen, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.

„Heute sind hier Männer und Frauen versammelt, die für das Beste in unserem Nordrhein-Westfalen stehen — und das seit Jahrzehnten. Für das Ehrenamt, für das solidarische Zusammenleben, dafür, dass Stärkere Schwächeren helfen. Weil Gemeinsinn und Gemeinwesen nur so funktionieren”, sagte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). Insgesamt wurden 17 Frauen und Männer geehrt, darunter die Journalistin Dunja Hayali, der CDU-Politiker Karl-Josef Laumann und eben Lieselotte Winnacker-Spitzl.

1995 hat Lieselotte Winnacker-Spitzl das Kinderhaus gegründet. Als Lehrerin in Grund- und Hauptschulen hatte sie beobachtet, dass im Bildungssystem nicht alles Gold war, was glänzte. Zu viele Kinder wurden abgehängt, weil sie als schwierig galten, zu viel Betreuung erforderten. Der leidenschaftlichen Pädagogin missfiel das. Aber im Schulbetrieb war daran nicht viel zu ändern. Statt das zu beklagen und im Schulbetrieb zu bleiben, entschloss die Wuppertalerin sich, zu handeln. In einem Haus an der Rutenbeck, das ihr Bruder Ernst-Otto ihr zur Verfügung stellte, gründete sie das Unternehmen Zündfunke im Kinderhaus Luise Winnacker.

Heute betreut das Team um Lieselotte Winnacker-Spitzl rund 170 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 17 Jahren, hilft ihnen, zu sich zu finden und die eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Sie lernen, sich selbst und andere zu respektieren. So kochen beispielsweise muslimische Jungen ganz selbstverständlich und beteiligen sich am Abwasch. Gleiche Rechte, gleiche Pflichten. Im Team von Lieselotte Winnacker-Spitzl funktioniert das, weil es fördert und fordert, weil es erklärt und versteht.

Heute kooperieren Grund-, Haupt- und Förderschulen mit dem Unternehmen Zündfunke. Studenten arbeiten im Kinderhaus mit, weil sie dort lernen können, wie es ist mit herausfordernden Kindern umzugehen. Das Projekt wurde inzwischen vielfach ausgezeichnet. Nun ehrte das Land NRW seine Gründerin. ll