Umfrage Warum viele Wuppertaler das Ende der Maskenpflicht in Bus und Bahn gelassen sehen (mit Video)

Wuppertal · Manche Befragte wollen unter bestimmten Bedingungen allerdings doch noch zum Schutz greifen.

 Petra Obermark wünscht sich nach dem Ende der Maskenpflicht, „dass wir umsichtiger miteinander bleiben“.

Petra Obermark wünscht sich nach dem Ende der Maskenpflicht, „dass wir umsichtiger miteinander bleiben“.

Foto: Büsra Sönüksün

Zum 1. Februar wird die Maskenpflicht auch im Öffentlichen Nahverkehr, also in Bussen und Bahnen abgeschafft. Das hat das NRW-Gesundheitsministerium vergangene Woche bekannt gegeben. Da andere Länder ebenfalls darauf verzichten, wird so eine bundesweit einheitliche Regelung geschaffen. Manche Bürger in Wuppertal sind fünfmal geimpft und sagen: „Das juckt mich nicht mehr“, andere sind vorsichtig optimistisch und arrangieren sich mit den neuen Regeln. Hysterie bleibt aber mittlerweile aus. Was die Wuppertaler davon halten, haben wir im Hauptbahnhof gefragt.

Lukas Kuhn sieht die neue Regelung als zweischneidiges Schwert: „Auf der einen Seite sieht man viele Leute, die auch sonst überall Maske tragen, was gut und wichtig ist“, beobachtet der 21-Jährige. Wer nicht darauf verzichten wolle, werde es vermutlich weiterhin tun. Kuhn werde auf jeden Fall in Bussen und Bahnen noch mit Maske unterwegs sein. „Trotzdem sollte nun jeder selbst entscheiden können. Gerade in Bussen sieht man häufig, dass besonders junge Menschen im Moment keine Maske mehr tragen.“ Das werde bei vielen in der Bevölkerung mit der Zeit ebenfalls abnehmen. „Auch nachdem die Maskenpflicht im vergangenen Jahr im Einzelhandel weggefallen ist, haben viele anfangs noch nicht darauf verzichtet; jetzt sind es deutlich weniger geworden.“

„Die FFP2-Masken haben
mir die Luft genommen“

Auch Birgit Finking sieht nun die Eigenverantwortung im Fokus. „Wenn es im Bus oder in der Bahn voll ist, ziehe ich sie auf, sonst nicht“, sagt die 74-Jährige. Mit einer Einschränkung: „Mit den normalen medizinischen Masken bin ich einverstanden, wenn ich aber die FFP2-Masken aufziehen muss, wie es im Fernverkehr der Fall ist, habe ich Schwierigkeiten mit der Luft.“ Ansonsten sei sie entlastet: „Ich bin viermal geimpft, hatte zweimal Corona, also was soll’s?“ Allerdings hätte Finking mit der Aufhebung der Maskenpflicht „noch einen Monat gewartet, bis die Temperaturen wieder ansteigen und man nicht ständig angehustet wird. Denn da weiß man ja nicht, ob es nur eine Erkältung oder Corona ist.“

Petra Obermark (72) befürwortet vor allem die Entscheidung selbst: „Ich finde es gut, dass es nun bundesweit geregelt ist. Eine klare Linie ist immer besser als einmal Hü und einmal Hott.“ Wenn es zu voll sei und sie Bedenken habe, „kann ich ja immer noch eine Maske aufziehen“. Letztlich müsse sich die Gesellschaft darauf einstellen, „dass Corona bleibt und wir deshalb umsichtiger miteinander umgehen und achtsamer bleiben müssen“.

Manuela Stahl hingegen sieht die neue Regelung kritisch, „weil im Nahverkehr so viele Leute auf engem Raum zusammen sind. Und die Infektionszahlen sind noch hoch genug“, betont die 48-Jährige. „Ich hoffe, dass die Menschen vernünftig sind und die Maske trotzdem weiterhin tragen. Vor allem, wenn die Züge voll sind und man sich eben nicht ausweichen kann.“ Beim Einkaufen in Geschäften zum Beispiel habe man die Möglichkeit, Abstand zu halten – „und das ist in der Bahn eben kaum möglich“.

Andere Passanten hätten den Verantwortlichen deshalb empfohlen, bis zum Ende der Karnevals-Saison zu warten, die unter normalen Umständen viel Nähe und viele Menschen auf wenig Raum generiert. Auch Tanja Katzmann (48) hätte erst zum Frühjahrsbeginn mit dem Wegfall der Maskenpflicht gerechnet. Dennoch sei es konsequent, „zumal man auch in Flugzeugen keine Maske mehr tragen muss“. Eine Erleichterung sei es für sie auch deshalb, „weil ich Brillenträgerin bin und die Maske dadurch oft lästig war“. Zusammenfassend hält Katzmann für sich fest: „Wenn ich erkältet bin, werde ich in dieser Zeit wieder eine Maske tragen, aber generell nicht mehr. Es wird Teil unseres Alltags bleiben.“