Warum Wuppertaler Nein zur Atomkraft sagen
Zweite Mahnwache nach der Naturkatastrophe in Japan und dem Atomunfall im Kraftwerk Fukushima.
Wuppertal. 650 Mahnwachen fanden am Montag in ganz Deutschland im Gedenken der Opfer in Japan und als Protest gegen die Atomkraft statt. So gab es auch in Wuppertal, wie bereits in der vorigen Woche, eine Demonstration, zu der mehrere Organisationen, unter anderem Greenpeace, aufgerufen hatten. Vor den City Arkaden aus zogen die Menschen am Montagabend durch die Elberfelder Innenstadt.
Die Angst vor dem möglichen Super-Gau in Japan motivierte viele Menschen, sich der Demonstration anzuschließen. So will Jupp Eickler (61) seine Solidarität mit Japan zum Ausdruck bringen und Druck auf die Bundesregierung ausüben. „Es gibt keine sicheren Atomkraftwerke. Ich lehne die Atompolitik in Deutschland ab“, sagt Jupp Eickler. Auch empfindet er die momentane Abschaltung einiger Kraftwerke nur als Wahlkampfmasche. Für Christoph Pumplün war die Katastrophe in Japan der Hauptauslöser, zur Mahnwache zu kommen. Er sagt zur Atompolitik: „Mir kommt es so vor, dass die Politiker nur sagen, dass sie etwas tun, aber nichts passiert“. Er denkt, dass ein Volksentscheid etwas bringen würde.
Ulf Riemann (33) hat schon häufiger gegen Atomkraft demonstriert. So war er auch schon in Gorleben und für ihn liegt es auf der Hand, zur Demo zu gehen, „wenn sie schon vor der Haustür stattfindet“. Aus seiner Sicht hat die „Sache“ in Japan nichts geändert, sein Protest „kann nicht größer werden“.
Auch die 50-jährige Hanna Ludwig sieht es als ihre Bürgerpflicht an, zur Demo zu gehen. Sie meint: „Das ist eine Meinungsäußerung vor Ort“. Joshua und Elisa, beide 13 Jahre alt, haben sogar Plakate gebastelt mit den Aufschriften „Atomkraft- Nein Danke“ und „Mit Abschalten ist nicht euer Hirn gemeint“.
Angesichts der dramatischen Lage in Japan scheint eine Wiederholung der Demonstration am kommenden Montag nicht ausgeschlossen.