Frühjahrsputz an der Wupper: 1000 Freiwillige machen mit

Am Samstag wird das Ufer der Wupper von Unrat aller Art befreit. Es gibt viel zu tun.

Wuppertal. Drei Einkaufswagen in Orange (Kluse, Westende), zwei rostfarbene (Varresbecker Straße), Autoreifen, eine gefüllte Mülltonne (Kluse), grob geschätzt zehn Warnbaken, Straßenschilder (Zoo, Hardtufer), jede Menge Fast-Food-Geschirr und Rohre aller Art und Länge — wer einen Blick aus der Schwebebahn riskiert, stellt fest: Das Ufer der Wupper gleicht vielerorts einer Müllhalde. Am Samstag soll damit Schluss sein. 112 Gruppen mit 974 Teilnehmern (Stand gestern Nachmittag) haben sich bislang zum großen Frühjahrsputz, dem „Picobello-Tag“, angemeldet (siehe Kasten).

Der Fluss verlangt den Freiwilligen alles ab: Am Loh und an der Kluse werden sich Alpinisten an den Steilufern abseilen, um an den schwer zugänglichen Stellen zu „putzen“. An der Werther Brücke sind Taucher im Einsatz. Erstmals am Start ist die WSV-Fan-Initiative „Jetzt erst recht“, die am Stadion für Ordnung an der Wupper sorgen will. Dort werden die Helfer unter anderem auf zwei Verkehrsschilder für Radfahrer treffen. Vielleicht sind die sogar wiederverwertbar.

Bleibt die Frage, warum der Fluss immer wieder zur Müllkippe umfunktioniert wird. Kathrin Petersen vom Presseamt: „Einer wirft was hin, die anderen machen es nach. Schlimm, aber anders kann ich mir das nicht erklären.“ Die schicke, aber vermüllte Wupper-Freitreppe am Islandufer in Elberfeld ist so ein Beispiel.

Die gute Nachricht: Einkaufswagen und Plastiktüten in der Wupper sind in erster Linie ein optisches Problem. Flora und Fauna werden durch den Unrat nicht wirklich beeinträchtigt. „Schwierig wird’s nur, wenn ganz dicke Brocken den Abfluss stören. Bei Hochwasser-Gefahr werden wir aktiv “, sagt Susanne Fischer vom Wupperverband. Ansonsten fühlten sich Fische und Reiher an der Wupper pudelwohl.