Seltener Schnappschuss Waschbär schwimmt in der Wupper: Wie die Tiere aus Amerika Wuppertal unsicher machen
Wuppertal · Das nachtaktive Raubtier wird zum Ärgernis in den Städten. Der Allesfresser schreckt nicht davor zurück, in Häuser „einzubrechen“.
Eine seltene Entdeckung machte WZ-Leser Stefan Koch am Donnerstagmorgen gegen 6.30 Uhr an der Schwebebahnhaltestelle Robert-Daum-Platz. Er sah einen Waschbären in der Wupper und machte ein Foto.
Frank Auer, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Wuppertal, weiß: Waschbären sind besonders auf den Südhöhen - aber mittlerweile auch bis tief ins Tal - in der Stadt keine Seltenheit mehr. „Wir schießen die Waschbären auch, weil sie überhand nehmen“, sagte Auer der WZ.
Das nachtaktive Raubtier stammt eigentlich aus Nordamerika und ist nach Europa eingeschleppt worden. Nun ist er ein Ärgernis in den Städten. „Das Problem ist, dass die Waschbären sehr intelligent ist. Er macht zum Beispiel den Deckel von Mülleimern auf, was etwa ein Fuchs nicht kann“, sagt Auer. Der Müll ist für den Waschbären ein Festmahl. Wer Tonnen offen vor der Tür stehen hat, kann sich nur mit einem Stein auf dem Deckel oder einem Schloss behelfen.
Der Allesfresser schreckt zudem auch nicht davor zurück, in Häuser „einzubrechen“. Gerade zu den kalten Jahreszeiten locke ihn die Wärme in Keller oder Dachböden, so Auer. Der Jäger empfiehlt: „Ein guter Hund ist der beste Schutz. Den haben sie nicht gerne.“ Zudem sei es wichtig, dass der Dachboden dicht ist, damit der Waschbär gar nicht erst ins Haus kommt. Durchsucht ein Tier nämlich wirklich einmal eine Wohnung nach Nahrung, kann es enormen Schaden anrichten.
Bei allem Ärger: Menschen werden die kleinen Bären selten gefährlich. „Wer sie aber versucht zu streicheln, wird wahrscheinlich in den Finger gebissen“, sagt Auer. Das kann unangenehme Folgen haben, weil der Waschbär auch unter Tollwut leider kann. Wobei Wuppertal, wie der Vorsitzende der Kreisjägerschaft weiß, derzeit Tollwut frei ist.
Für kleine Katzen und Kaninchen
können Waschbären gefährlich werden
Gefährlich könne das pelzige Raubtier jedoch für kleine Katzen oder Kaninchen werden, die im Freien gehalten werden. Zudem freut es sich auch über Nahrung, die eigentlich für andere Tiere gedacht ist. „Es gibt Menschen, die glauben im Winter Essen für den Igel herauszustellen, dabei fressen das in der Regel Waschbär oder Marder“, sagt Frank Auer. Das Problem: War der Waschbär bei der Nahrungssuche einmal erfolgreich, kommt er wieder.