Wenn die Bühne der Jugend gehört
In der Nacht der Jugendkultur konnte man sich unter dem Motto „Die Leute reden schon“ im Live Club Barmen ausprobieren.
Als Ahmet Calimbay als Rapper Amo G die Bühne im Live Club Barmen (LCB) im Haus der Jugend betritt, sind die jungen Zuschauer zunächst noch skeptisch, trauen sich kaum an die Bühne heran. „Hey, Leute! Ich beiße nicht. Kommt näher“, ruft der 21-jährige Musiker. Der Beat setzt ein, er legt mit seinem Rap los. Die lockere Art des jungen Mannes kommt an: Das jugendliche Publikum rückt näher, die Arme und Köpfe gehen mit den lauten Bässen mit.
„Die Leute reden schon“ war das diesjährige Motto der „Nacht der Jugendkultur“, die am Samstag im LCB stattfand. Von 20 bis 24 Uhr trafen sich in den Party-Räumen im Haus der Jugend Teenager und junge Erwachsene zwischen 14 und 21 Jahren, um sich auszuprobieren. Insgesamt 77 Städte in ganz Nordrhein-Westfalen haben sich an der Aktion beteiligt.
In Wuppertal unterstützte der Jugendrat der Stadt die Veranstaltung. „Das ist eine tolle Möglichkeit für junge Künstler, um ihre Talente, ihre Können und Projekte anderen vorzustellen. Wann hat man sonst die Möglichkeit mal auf einer professionellen Bühne mit Licht- und Tontechnik aufzutreten“, sagt Anna Hußmann (21), Mitglied des Jugendrats.
Für alle die sich nicht vor das große Publikum trauten, gab es dennoch die Chance, sich auszuprobieren. „Wir haben auch ein mobiles Tonstudio vor Ort, in einem separaten Raum. Dort kann man Texte einsprechen oder einen eigenen Song aufnehmen und sich alles direkt auf das Handy schicken lassen“, erklärt Jonas Bidiamba (19) vom Jugendrat.
Ahmet Calimbay steht als Rapper Amo G auf der Bühne
Rapper Amo G hat kein Problem damit vor Publikum aufzutreten. Der Elektrotechnik-Student aus Barmen hat schon oft vor vielen Menschen gerappt. Hip Hop hat er schon als Kind gehört, seit fünf Jahren textet er selbst und seit zwei tritt er mit seinen Liedern auf. „Ich will die Musik als Sprachrohr nutzen. Meine Texte handeln von Ereignissen aus meinem Leben. Es geht um Erfahrungen die ich gesammelt habe, um Familie und Liebe.“
Etwas aufgeregt war Amo G vor seinem Auftritt schon. Denn für die „Nacht der Jugendkultur“ hat er neue, bisher noch unveröffentlichte Songs mitgebracht. „Aufregung gehört dazu. Mal sehen wie die Lieder ankommen. Aber sobald das erste Wort ins Mikro gesprochen ist, ist die Nervosität weg.“
Der Anfang ist gemacht. Amo G hat mit seinem Auftritt als Erster das Eis gebrochen und dem Publikum eingeheizt. Auch andere Jugendliche zeigen ihre Talente. Es folgen Tanz-Auftritte und weitere Musiker. Mit einer Party und DJ-Musik ließen die Teenager der Abend ausklingen.