Klimagespräche ziehen ins Bergische Land
Drei Tage lang beschäftigen sich Experten mit den regionalen Auswirkungen des Rohstoffeinsatzes.
Klimaschutz und der schonende Einsatz von Rohstoffen fangen in der Kommune an. Das Zusammenspiel von Bürgern, Verwaltung und Unternehmen auf dem Weg, dies nachhaltig zu gestalten, untersuchen rund 30 Wissenschaftler aus ganz Deutschland und Akteure aus Städten in Nordrhein-Westfalen noch bis Samstag in Gräfrath. Der Fachkongress findet im Klostersaal statt. Erstmals werden die vormaligen Spiekerooger Klimagespräche als Bergische Klimagespräche in Solingen fortgesetzt. Organisatorisch steht das in der Verantwortung des Wuppertal-Instituts. Die drei Tage werden wissenschaftlich von Prof. Dr. Reinhard Pfriem mit Prof. Dr. Uwe Schneidewind, dem Präsidenten des Wuppertal-Instituts, geleitet.
Dass die Wahl auf Solingen fiel, sei kein Zufall, erklärte Schneidewind: „Solingen nimmt am Programm für nachhaltige Kommunen teil, ist Vorreiter und Vorbild.“ Im Städtedreieck gebe es weitere Vorzeigeprojekte, die im Rahmen des Kongresses besprochen werden. Ziel sei es, am Ende ein Muster zu finden, das man als Leitfaden anderen Kommunen für Nachhaltigkeitsstrategien empfehlen könne. Mit dem Kongress in Solingen sei auch eine Botschaft verbunden: „Das Bergischen Land ist ein wichtiger Standort für die Klimaschutz-Debatte. Nachhaltigkeits-Strategien sind bei uns ein zentrales Thema der Wissenschaft geworden.“ Es gebe, erklärten die Wissenschaftler, eine stärkere Fokussierung auf regionale Entwicklungen.
Das Städtedreieck, besonders Wuppertal-Arrenberg, dazu Köln-Ehrenfeld, der Essener Norden, Oberhausen-Zentrum und Bielefeld-Sennestadt liefern zusätzliche Orientierungspunkte. Prof. Pfriem erklärte: „Kommunen kommt eine besondere Rolle zu. Sie sind nah an den Problemen, liefern leichter Ansätze, diese zu lösen.“ Der Wuppertaler berichtet bei der Vorstellung der Kongress-Inhalte, dass es in der Wirtschaft längst ein Interesse an Nachhaltigkeits-Themen gebe. „Firmen suchen aktiv den Schulterschluss mit der Wissenschaft.“
Schneidewind nannte ein Kongress-Ziel: „Es geht darum, die Stadtgesellschaft einzubinden. Dabei untersuchen wir: Wie bekommt man es hin, dass aus den Aktivitäten in Teilen der Stadt ein Motor für die gesamte Kommune wird?“