Wenn viele Formen des Glücks zusammentreffen

Katharina Galladé von der Galerie Droste weiß es zu schätzen, dass sie Wuppertal mitgestalten darf.

Foto: Stefan Fries

Die Bedeutung des Wortes Glück ist ja bekanntermaßen vielschichtig und komplex. Handelt es sich um einen mir passierten, zufälligen und äußerlichen Lebensumstand oder das zufriedene innerliche Wohlbefinden, welches ich nur selbst erzeugen und in mir selbst hervorbringen kann? Es bedeutet sicherlich Wertschätzung dessen, was man jetzt gerade hat oder auch nicht hat. Wertschätzung des Glückes, das man selbst in die Hand genommen oder das das Schicksal für einen bereit gehalten hat.

Foto: Stefan Fries

Mein persönliches Glück ist es, dass diese vielen Formen des Glückes zusammentrafen und ineinander spielten. Ich darf heutzutage in meiner Heimatstadt, eng verbunden mit meiner Familie und Freunden, an der Seite und in Zusammenarbeit mit meinem Freund meinen Traumjob ausleben. Ich könnte jetzt sagen, das ist einfach so passiert. Ich habe halt Glück gehabt. Und so ist es sicherlich auch.

Aber an Bestimmung glaube ich auch. Denn lange Zeit sah es so aus, als wäre Wuppertal der letzte Ort, an dem ich nach meinem Abitur bleiben würde. Aber dann kam meine Ausbildung bei Vok Dams. Ich hatte mich landesweit beworben, landete jedoch glücklicherweise bei der Nr.1 — und das in Wuppertal.

Jetzt führen mein Lebenspartner und ich eine zeitgenössische Kunstgalerie in derselben Straße, in der ich meine Ausbildung gemacht habe. In der Stadt, die als einer der ersten in Deutschland eine Museumsausstellung zu dem Thema Street Art gemacht hat. In dem Viertel, in dem die Galerie Parnass in den 60er Jahren Kunstgeschichte schrieb.

Und das alles in einer Stadt, die einem vielleicht nicht die große Welt eröffnet, die aber für sich so besonders und einzigartig ist wie keine zweite in unserer Region. Auf die man stolz sein kann. Sie bietet eben kein fertiges Stadtbild, kein Zurücklehnen. Sie lässt Freiheit für Kreativität, Innovation und fordert zur Mitgestaltung auf. Glück ist es, dass ich angesichts der Historie darauf aufbauen und meinen ganz persönlichen Teil dazu beitragen darf.