Kunstwerke für Cookin’ Hope

Ausstellungsstücke im Swane Café entstanden für einen guten Zweck.

Foto: Andreas Fischer

Kunst kaufen und damit bei der Integration helfen: Keine alltägliche Kombination. Möglich wurde sie jetzt im Swane Café an der Luisenstraße, wo seit Sonntag die Ausstellung „Kunst für Cookin’ Hope“ zu sehen ist. „Nach ihren Ausstellungen der vergangenen Jahre stellen die Künstler heute Werke für das Projekt zum Verkauf“, erläutert Bodo Berheide. „Was mit rotem Punkt markiert ist, ist weg.“ Die 19 teilnehmenden Künstler haben eine Leinwand von 25 mal 25 Zentimetern bearbeitet. Quadratisch und transportabel also für den, der Gefallen an einem Werk findet und es für je 100 Euro mitnehmen möchte.

Zwei Funktionen des ungewöhnlichen Lokals scheinen sich zu treffen. Zum einen der Ausstellungsort: Bildende Künstler präsentieren sich seit zweieinhalb Jahren an den Wänden des Raums, der vom Gastronomiebetrieb des Cafés getrennt ist, aber stets besucht werden kann.

Zum anderen ist das Swane Schauplatz von „Cookin’ Hope“, dem heute unterstützten Programm: Es will Geflüchteten einen Schritt in die Gastronomie ermöglichen und bietet seit November eine Art Grundkurs mit Theorie und Praxis an. Das kostet Geld — und nachdem eine Crowdfunding-Aktion vom Essensgutschein bis zum Konzert so manches Dankeschön versprach, öffneten sich auch die Künstler mit ihren Beiträgen dem Projekt.

Berheide war einst Schüler von Joseph Beuys und hat das Swane früher schon als „soziale Plastik“ im Sinne des berühmten Düsseldorfers bezeichnet. Ein abstraktes Werk von Shahin Damizadeh zeigt wenige Kurven vor ockerfarbener Fläche; daneben der Beitrag von Julia Ferrer, der direkt wirkt: in seiner Farbigkeit, aber auch, weil das Baby den Betrachter unmittelbar anschaut. Und Nataly Hahns „Elephant in Town“ zeigt mit dem Rüsseltier plus Hochhaus ein surreales Szenario.

Auch die Besucher sind aus verschiedenen Gründen gekommen. Jutta Ottersbach kennt die Künstlerin Ellen Neugebauer, heute vertreten mit dem Bild „Hinterm Horizont geht’s weiter“: „Vor einigen Wochen haben mein Mann Rainer und ich hier schon ihre Einzelausstellung besucht.“

Verkauft ist am Ende vielleicht ein Drittel, und es gibt auch Liebe auf den ersten Blick. So klagt eine Besucherin gleich zu Beginn, ihr Favorit sei schon weg: „Eben war doch noch kein roter Punkt da!“ Doch das beruhigt sich schnell: Doris Stückrath hat mit ihren skurrilen Schweine-Bildern fast schon Routine und verspricht pragmatisch: „Ich male Ihnen noch eins.“

Besuch und Verkauf noch bis Monatsende. cogl